RUST/MÜNCHEN (dpa) — Der bayeri­sche Minis­ter­prä­si­dent Markus Söder erhält in diesem Jahr die «Golde­ne Narren­schel­le» der Verei­ni­gung Schwä­bisch-Aleman­ni­scher Narren­zünf­te (VSAN). «Wohl kein anderer Politi­ker hat im vergan­ge­nen Jahr seine Partei­freun­de mehr in Wallung gebracht», sagte Narren-Präsi­dent Roland Wehrle am Diens­tag zur Wahl des neuen Preis­trä­gers. Die «Golde­ne Narren­schel­le» wird am 9. Febru­ar im Europa-Park in Rust überreicht.

Söder gelte als eine der wohl schil­lernds­ten, belieb­tes­ten, aber auch gleich­zei­tig umstrit­te­nen Persön­lich­kei­ten der Gegen­wart, sagte Wehrle. Der CSU-Vorsit­zen­de sei ein Freund von Fasching, Masken und Kostü­men, dessen Verwand­lungs­fä­hig­keit sich auch im politi­schen Alltag zeige. Ihn zeich­ne ein Hang zur Provo­ka­ti­on aus und er besit­ze eine locke­re Zunge. Auch seine schlag­fer­ti­ge, wortge­wal­ti­ge Sprache präde­sti­nie­re Söder gerade dazu, sich als Faschings- und Karne­vals­freund den schwä­bisch-aleman­ni­schen Narren zu stellen, sagte Wehrle.

Die Narren­schel­le ist nicht Söders einzi­ge Auszeich­nung zur «fünften Jahres­zeit»: Der 54-Jähri­ge hat bereits den Aache­ner Karne­vals­or­den «Wider den Tieri­schen Ernst» (2016) und den «Fränki­schen Schlapp­maul­or­den» (seit 2020) erhal­ten. «Allein es fehlt sein Bekennt­nis zur schwä­bisch-aleman­ni­schen Fastnacht», sagte Wehrle.

Die Narren­schel­le, eine vergol­de­te Handglo­cke, wird in Rust seit 2006 jährlich an einen Promi­nen­ten verge­ben. Im vergan­ge­nen Jahr wurde die damali­ge CDU-Kultus­mi­nis­te­rin und unter­le­ge­ne Spitzen­kan­di­da­tin in der Landtags­wahl, Susan­ne Eisen­mann, ausge­zeich­net. Zuvor hatte der Trainer des Fußball-Erstli­gis­ten SC Freiburg, Chris­ti­an Streich, die «Golde­ne Narren­schel­le» erhal­ten. Weite­re bishe­ri­ge Preis­trä­ger sind unter anderem der baden-württem­ber­gi­sche Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne), die CDU-Politi­ker Günther Oettin­ger und Guido Wolf, Fernseh­mo­de­ra­tor Frank Elstner und Schla­ger­sän­ger Tony Marshall.