MÜNCHEN (dpa) — Der Ukrai­ne-Krieg macht sich an den Tankstel­len immer stärker bemerk­bar. Noch vor kurzem galt ein Sprit­preis von mehr zwei Euro als unwahr­schein­lich — doch jetzt ist er erstmals Realität.

Der Ukrai­ne-Krieg hat die Sprit­prei­se erstmals über die Schwel­le von zwei Euro steigen lassen. Im bundes­wei­ten Tages­durch­schnitt des Montags koste­te Super­ben­zin der Sorte E10 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro, wie der ADAC mitteilt.

Haupt­trei­ber des Anstiegs an der Zapfsäu­le sind die Ölprei­se, die im Zuge des Konflikts in der Ukrai­ne nach oben geschos­sen sind. Am Montag hatte die für Europa wichti­ge Sorte Brent zwischen­zeit­lich bis zu 139 Dollar pro Fass (159 Liter) gekos­tet, nachdem US-Außen­mi­nis­ter Antony Blinken einen Import­stopp für russi­sches Erdöl ins Spiel gebracht hatte. Der aktuell starke Dollar verstärkt diesen Effekt noch einmal, da Öl in Dollar gehan­delt wird und deutsche Käufer in Euro bezah­len. Hinzu kommt, dass der Diesel­preis durch eine hohe Nachfra­ge nach dem relativ ähnli­chen Heizöl weiter angetrie­ben wird und Impor­teu­re die Einfuhr von Diesel aus Russland zurückfahren.

Dass derzeit so extre­me Sprit­preis-Rekor­de erreicht werden, liegt auch daran, dass der Effekt durch den Krieg in der Ukrai­ne auf bereits erreich­te Rekord­ni­veaus der vergan­ge­nen Monate aufsetzt. Auf Jahres­sicht ist der Anstieg gewal­tig: Im Durch­schnitt des März 2021 hatte Diesel noch 1,315 Euro pro Liter gekos­tet, bei Super E10 waren es 1,454 Euro.