STUTTGART (dpa/lsw) — Famili­en­stand, Schul­ab­schluss, Miete: Zigtau­sen­de sollen ab nächs­ter Woche zu ihrem Leben befragt werden. Doch kurz vor dem Start des Zensus gibt es Schwierigkeiten.

Absagen von Inter­view­ern für die am kommen­den Montag begin­nen­de Volks­zäh­lung berei­ten den Kommu­nen Kopfzer­bre­chen. «Die Erhebungs­be­auf­trag­ten haben beim Zensus eine Schlüs­sel­rol­le — auf Sie kommt es an», appel­lier­te Städte­tags­de­zer­nent Norbert Brugger an die ehren­amt­li­chen Volks­zäh­ler. Manch einer fühle sich überfor­dert, wenn der Start der Befra­gung kurz bevor­ste­he. Die Suche nach Freiwil­li­gen hatte sich insbe­son­de­re in ländli­chen Gebie­ten bereits am Anfang wegen der Pande­mie als schwie­rig erwiesen.

Brugger verwies auf die Möglich­keit einer Abord­nung kommu­na­ler Mitar­bei­ter für den Zensus. Überdies könnten die Kommu­nen als Anreiz für ihre Beschäf­tig­ten die Schulung während der Dienst­zeit und einen zusätz­li­chen freien Tag anbieten.

Von Montag an sollen zwischen Main und Boden­see 12 000 Erhebungs­be­auf­trag­te ausschwär­men und Daten zu Wohnung, Beruf, Bildung und Energie­ver­brauch von 1,7 Millio­nen Menschen im Land sammeln. Ziel ist, eine gute Grund­la­ge für die Entschei­dun­gen in den Gemein­den zu schaf­fen, betref­fend Schulen, Kitas oder Nahver­kehr. Der Zeitauf­wand liegt laut Exper­ten zwischen 50 und 60 Stunden; die Entschä­di­gung beträgt im Schnitt 700 Euro steuerfrei.