BERLIN (dpa) — Wochen­lang wurde Kanzler Scholz Zögern und Zaudern bei den Waffen­lie­fe­run­gen in die Ukrai­ne vorge­wor­fen. Jetzt soll die Ukrai­ne weite­re schwe­re Waffen erhalten.

Bundes­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukrai­ne die Liefe­rung eines moder­nen Flugab­wehr­sys­tems für den Kampf gegen die russi­schen Angrei­fer zugesagt.

Außer­dem werde den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten ein moder­nes Ortungs­ra­dar zur Verfü­gung gestellt, das Artil­le­rie aufklä­ren könne, sagte Scholz am Mittwoch im Bundes­tag. Er kündig­te auch an, dass Deutsch­land die von den USA angekün­dig­te Liefe­rung von Mehrfach­ra­ke­ten­wer­fern in die Ukrai­ne «nach unseren techni­schen Möglich­kei­ten» unter­stüt­zen werde.

Bei dem Luftab­wehr­sys­tem handelt es sich laut Scholz um Iris‑T des Herstel­lers Diehl. Damit werde das moderns­te Flugab­wehr­sys­tem gelie­fert, über das Deutsch­land verfü­ge. «Damit verset­zen wir die Ukrai­ne in die Lage, eine ganze Großstadt vor russi­schen Luftan­grif­fen zu schüt­zen», sagte Scholz. Die Ukrai­ne fordert seit langem die Liefe­rung von Flugab­wehr­sys­te­men, um sich gegen Angrif­fe von russi­schen Kampf­flug­zeu­gen, Hubschrau­bern, Raketen oder Drohnen schüt­zen zu können.

Bereits zwei Zusagen der Bundesregierung

Die Bundes­re­gie­rung hatte unmit­tel­bar nach Kriegs­be­ginn entschie­den, erstmals deutsche Waffen in einen laufen­den Krieg gegen eine Atommacht zu liefern. Bisher wurden unter anderem Panzer­fäus­te, Luftab­wehr­ra­ke­ten und viele Millio­nen Schuss Muniti­on geliefert.

Die Bundes­re­gie­rung hatte in den vergan­ge­nen Wochen auch bereits zwei Zusagen für die Liefe­rung schwe­rer Waffen gemacht: Es sollen 50 Flugab­wehr-Panzer vom Typ Gepard und 7 Panzer­hau­bit­zen 2000 — moder­ne Artil­le­rie­ge­schüt­ze mit einer Reich­wei­te von 40 Kilome­tern — in die Ukrai­ne gelie­fert werden. Sie sind aber noch nicht dort angekom­men. Die Opposi­ti­on hat Scholz deswe­gen in den vergan­ge­nen Wochen immer wieder Zöger­lich­keit vorgeworfen.