Ausbil­dun­gen starten norma­ler­wei­se im Septem­ber. Zwar rücken dann auch in den folgen­den Wochen und Monaten immer wieder noch viele Jugend­li­che nach, aller­dings verkürzt sich deren Ausbil­dungs­zeit in der Regel um die verpass­ten Monate. Das soll nun im Rahmen des Modell­ver­suchs laut Minis­te­ri­um nicht der Fall sein — statt­des­sen sollen für Febru­ar 2021 ähnlich wie jetzt im Herbst ganz neue Ausbil­dungs­klas­sen gebil­det werden.

Hoffmeis­ter-Kraut sagte, Betrie­be könnten sich so in der Ausbil­dung engagie­ren, «auch wenn sie im Herbst etwa wegen Kurzar­beit noch nicht ausbil­den» könnten. «Wir müssen in der Pande­mie alles tun, um in junge Menschen und damit in die Zukunft zu investieren.»

Hinter­grund ist ein starker Rückgang bei Bewer­bern, Ausbil­dungs­stel­len und Ausbil­dungs­ver­trä­gen in diesem Herbst. Die Zahl der gemel­de­ten Ausbil­dungs­stel­len sank mit Stand Ende Septem­ber im Vorjah­res­ver­gleich um 6,2 Prozent auf 77 687, die Zahl der Bewer­ber um 6,3 Prozent auf 59 782. Drastisch schrump­fe auch die Zahl der Neuver­trä­ge: Im Bereich der Indus­trie- und Handels­kam­mern ging sie um 14,4 Prozent auf 38 056 zurück, im Handwerk um 6,7 Prozent auf 17 744. Die IHK-Berei­che Indus­trie, Handel und Dienst­leis­tungs­ge­wer­be sowie das Handwerk decken zusam­men erfah­rungs­ge­mäß mehr als vier Fünftel aller Ausbil­dungs­ver­trä­ge im Südwes­ten ab.