STUTTGART (dpa/lsw) — In einem eindring­li­chen Appell haben Inten­siv­me­di­zi­ner die Menschen in Baden-Württem­berg aufge­ru­fen, die Corona-Aufla­gen an den Oster­fei­er­ta­gen ernst zu nehmen. «Bleiben Sie über Ostern zu Hause und reduzie­ren Sie ihre Kontak­te auf das absolut Notwen­di­ge», heißt es in einem am Mittwoch veröf­fent­lich­ten Aufruf der Beschäf­tig­ten auf den Inten­siv­sta­tio­nen, der Gewerk­schaft ver.di und des Marbur­ger Bundes. «Bleiben Sie zu Hause. Wir bleiben für Sie da.» So könne auch die dritte Welle beherrsch­bar bleiben.

Auf den Statio­nen werde seit mehr als einem Jahr ohne echte Erholungs­pau­sen und unter hohem Infek­ti­ons­ri­si­ko gearbei­tet. «Drama­tisch ist, dass es auch in den Zeiten zwischen den Wellen keine Entspan­nung der kriti­schen Lage geben konnte, da dringend notwen­di­ge planba­re Eingrif­fe nachge­holt wurden», heißt es in dem Schrei­ben. Die operier­ten Patien­tin­nen und Patien­ten beleg­ten ebenfalls Betten auf den Inten­siv­sta­tio­nen. In der Pande­mie rächten sich der Perso­nal­man­gel und die Arbeits­ver­dich­tung in den Krankenhäusern.

Nach den Daten des DIVI-Inten­siv­re­gis­ters von Kranken­haus-Stand­or­ten mit Inten­siv­bet­ten zur Akutbe­hand­lung wurden am Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) 361 COVID-19-Fälle in Baden-Württem­berg inten­siv­me­di­zi­nisch behan­delt, 193 oder 53,4 Prozent davon wurden invasiv beatmet. Insge­samt waren nach diesen Angaben 2122 von 2434 betreib­ba­ren Inten­siv­bet­ten belegt (87,1 Prozent).