Lange Zeit war Griechen­land im Vergleich zu anderen Ländern weniger stark von Corona betrof­fen. Die vergan­ge­nen Wochen machen aller­dings Grund zur Sorge — die Regie­rung reagiert.

Ab Samstag­mor­gen um 6.00 Uhr müssen alle Läden außer Super­märk­te, Apothe­ken und andere lebens­wich­ti­ge Geschäf­te schlie­ßen, sagte Mitso­ta­kis in einer Fernseh­an­spra­che. Außer­dem gilt von 21.00 bis 5.00 Uhr eine allge­mei­ne Ausgangs­sper­re. Ausge­nom­men sind Berufs­tä­ti­ge, die vom Arbeit­ge­ber eine entspre­chen­de Bestä­ti­gung mitfüh­ren. Wer tagsüber einkau­fen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber infor­mie­ren. Die Schulen im Land werden — bis auf Kinder­gär­ten und Grund­schu­len — auf Online-Betrieb umstel­len. Überall gilt Maskenpflicht.

Schon jetzt sei die Zahl der Neuein­wei­sun­gen in Kranken­häu­ser hoch, sagte Mitso­ta­kis. «Geht es so weiter, sind in den nächs­ten Tagen die ersten Kranken­häu­ser am Limit.» Einen Gutteil jener Berufs­tä­ti­gen, die wegen der Maßnah­men kein Geld verdie­nen, wolle der Staat für den Monat Novem­ber mit je 800 Euro unterstützen.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Griechen­land mit seinen rund elf Millio­nen Einwoh­nern bisher nicht so stark von Corona betrof­fen gewesen. Aller­dings schnell­ten die Zahlen in den vergan­ge­nen Wochen vor allem in den Großstäd­ten Athen und Thessa­lo­ni­ki unkon­trol­liert in die Höhe. Am Freitag zählte die griechi­sche Gesund­heits­be­hör­de 2646 Neuin­fek­tio­nen inner­halb von 24 Stunden.

Insge­samt verzeich­net das Land seit Ausbruch der Pande­mie bisher knapp 47.000 Infek­tio­nen, 673 Menschen sind gestor­ben. Zum Vergleich: Im einwoh­ner­mä­ßig ähnlich großen Bundes­land Baden-Württem­berg wurden nach Angaben der Landes­re­gie­rung seit dem Frühjahr rund 90.000 Fälle regis­triert, 2071 Menschen sind bisher gestorben.