MÜNCHEN (dpa) — Eine Ausstel­lung in München will sich dem anony­men Künst­ler Banksy nähern. Von Mittwoch bis zum 2. Mai gibt «The Mystery of Banksy — A Genius Mind» Einbli­cke in den Werde­gang und das Werk des Graffi­ti-Künst­lers und Malers, dessen Identi­tät geheim ist und dessen Werke bei Aktio­nen zum Teil für viele Millio­nen Euro verstei­gert werden. Zu sehen sind Drucke, Fotos, Skulp­tu­ren und Video­in­stal­la­tio­nen. Auch Graffi­tis, die Banksy weltweit an Häuser und andere Flächen gesprüht hat, wurden nachgemacht.

Banksy selbst hat die Schau nicht autori­siert. Die meisten der rund 100 Expona­te sind Repro­duk­tio­nen. Es seien aber auch einige Origi­na­le zu sehen, berich­te­ten die Veran­stal­ter. Gezeigt wird etwa eine Kopie des Bildes «Girl With Balloon». Bei einer Aukti­on 2018 hatte ein verbor­ge­nes Gerät plötz­lich angefan­gen, das Werk zu schred­dern, zum Entset­zen aller Anwesenden.

Der Rundgang zeigt Banksy als Künst­ler, der gesell­schaft­li­che und politi­sche Themen aufgreift, etwa das Leid von Menschen auf der Flucht. Und er kommen­tiert vieles mit Humor. So wurde der Londo­ner U‑Bahn-Waggon nachge­baut, den Banksy im Sommer 2020 mit Ratten und Corona­mas­ken besprüht hatte. Auch eine Video­in­stal­la­ti­on greift das Motiv einer U‑Bahnstation auf. Sie stammt nicht von Banksy, lässt die Zuschau­er aber eintau­chen in seine Werke.

Kurator ist der mexika­ni­sche Künst­ler Guiller­mo S. Quinta­na, der in Berlin lebt. Die Ausstel­lung sei ein Tribut, sagt er. Banksy drücke mit seinen Werken vieles aus, was wir denken. Große Künst­ler hätten norma­ler­wei­se ein großes Ego. «Das Schöne an Banksy ist, dass er das Ego und die Idee zerstört hat, was ein großer Künst­ler ist», sagte Quinta­na. Nach München wollen die Veran­stal­ter die Schau auch in Berlin und Heidel­berg präsentieren.

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