MÜNCHEN (dpa/lby) — Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm rechnet trotz der drohenden Verlängerung des Teil-Lockdowns nicht damit, dass Weihnachtsgottesdienste ausfallen müssen. «Ich habe keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass wir an Weihnachten kraftvolle Gottesdienste feiern werden», sagte er am Montag bei der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Es werde viel gelüftet und mehrere Gottesdienste nacheinander geben. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sprach auch von Freiluftgottesdiensten.
Die 108 Mitglieder waren bereits am Sonntag zu ihrer viertägigen Herbsttagung zusammengekommen. Erstmals in der Geschichte der bayerischen Landeskirche findet die Synode als Videokonferenz statt.
Im Zentrum der Beratungen steht die Verabschiedung des Haushaltsplans für das kommende Jahr. Der Haushalt berücksichtigt den Rückgang der Kirchensteuereinnahmen durch die Corona-Pandemie, kommt aber nach Angaben des Landeskirchenamtes ohne drastische Kürzungen aus. Außerdem soll die Entscheidung fallen, ob in Nürnberg für 100 Millionen Euro ein Evangelischer Campus entstehen soll.
Ein Beschluss wird auch erwartet über ein neues Kirchengesetz mit der Überschrift «Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung im Hinblick auf sexualisierte Gewalt». Viele der im Gesetz beschriebenen Regelungen würden zwar schon praktiziert, teilte die Landeskirche mit. Durch das Gesetz sollen sie aber für alle Einrichtungen der Diakonie und der Kirche verpflichtend werden.