LONDON (dpa) — «Die Zukunft von Abba beginnt heute», kündigt die schwe­di­sche Popband an. Sie verspricht nicht zu viel: Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid haben neue Lieder aufgenommen.

Abba-Fans bekamen am Donners­tag­abend mehr als sie zu hoffen gewagt hatten: Die schwe­di­sche Popband kündig­te bei ihrem weltwei­ten «Abba-Event» nicht nur wie erhofft Details zur lang geplan­ten Multi­me­dia-Show an — sondern präsen­tier­te auch gleich neue Musik.

Die beiden Singles «I Still Have Faith in You» und «Don’t Shut Me Down» mit dem unver­kenn­ba­ren Abba-Sound waren sofort online verfüg­bar. Am 5. Novem­ber soll das Album «Voyage» mit acht weite­ren neuen Stücken folgen. Und ab Mai 2022 schicken die Stars, die inzwi­schen alle über 70 Jahre alt sind, digita­le Abbil­der auf die Bühne. Das Urteil von Fans auf Twitter: «Abba haben 2021 gerettet!»

Die Band hatte zuvor auf Twitter einen «histo­ri­schen Livestream» angekün­digt, der für viele Speku­la­tio­nen gesorgt hatte. Paral­lel zu der Übertra­gung auf Youtube fanden in Stock­holm, Berlin, London, New York, Sydney und Tokio Presse­kon­fe­ren­zen statt.

Am 27. Mai soll das Virtu­al-Reali­ty-Projekt «Abba Voyage» in London Premie­re feiern. Das passen­de Musik­thea­ter mit 3000 Sitzplät­zen wird derzeit noch gebaut. Die virtu­el­len Abbil­der von Agnetha Fälts­kog und Björn Ulvaeus sowie Benny Anders­son und Anni-Frid Lyngstad singen und tanzen dann auf der Bühne, beglei­tet von einer zehnköp­fi­gen Liveband. In echt sind die vier Abba-Mitglie­der mittler­wei­le alle über 70, ihre «Abbata­re» sind aber nach ihren Abbil­dern aus dem Jahr 1979 erschaf­fen worden. Die Tickets für das Event sollen ab kommen­der Woche verfüg­bar sein.

Geschich­te der schwe­di­schen Popgruppe

Nach ihrem inter­na­tio­na­len Durch­bruch 1974 waren die Paare Agnetha und Björn sowie Benny und Anni-Frid um die Welt getourt. Die Frauen sangen, während die Männer für die Texte und Melodien der Abba-Hits verant­wort­lich waren. In Deutsch­land schaff­ten es neun ihrer Singles ganz an die Spitze der Charts — «Water­loo», «S.O.S.», «Mamma Mia», «Fernan­do», «Dancing Queen», «Money, Money, Money», «Knowing Me, Knowing You», «Super Trouper» und «One Of Us». Insge­samt verkauf­te die Band nach Angaben des Abba-Museums weltweit mehr als 380 Millio­nen Alben. Doch nachdem sich beide Paare getrennt hatten, verkün­de­ten die Musiker 1982 das Ende ihrer Zusammenarbeit.

Nun also die Sensa­ti­on, nach fast 40 Jahren — die vier waren wieder im Studio. «Ich kann kaum glauben, dass endlich der Moment gekom­men ist, das mit der Welt zu teilen», schrieb Agnetha in einer Nachricht an die Fans. Denen ging es ähnlich, wie Fotos von vor Freude überwäl­tig­ten Zuschau­ern des Megae­vents zeigten.