BRÜSSEL (dpa) — Ein Polizist ist nach einem Angriff in Belgi­ens Haupt­stadt Brüssel gestor­ben. Die Staats­an­walt­schaft schließt einen terro­ris­ti­schen Hinter­grund nicht aus.

Nach einem tödli­chen Angriff auf einen Polizis­ten in Brüssel hat die belgi­sche Bundes­staats­an­walt­schaft die Ermitt­lun­gen aufge­nom­men. Ein terro­ris­ti­scher Hinter­grund könne weder bestä­tigt noch ausge­schlos­sen werden, sagte ein Sprecher der Behör­de der Deutschen Presse-Agentur. Ein weite­rer Polizist sei bei dem Angriff verletzt worden. Wie die Nachrich­ten­agen­tur Belga melde­te, hätten mehre­re Medien zudem berich­tet, dass der Angrei­fer «Allahu Akbar» (Gott ist groß) gerufen haben soll.

Wie Belga weiter berich­te­te, habe ein zu Hilfe gekom­me­ner Polizist seine Dienst­waf­fe gegen den Angrei­fer einge­setzt. Die Attacke habe gegen 19.15 Uhr statt­ge­fun­den, der Angrei­fer soll laut Medien­be­rich­ten von mehre­ren Schüs­sen getrof­fen worden sein. Unbestä­tig­ten Berich­ten vom späten Abend zufol­ge soll auch der mutmaß­li­che Täter gestor­ben sein.

Belgi­ens Innen­mi­nis­te­rin Annelies Verlin­den schrieb auf Twitter, sie stehe in engem Kontakt mit der Polizei und dem Bürger­meis­ter Philip­pe Close. Dieser bezeich­ne­te den Vorfall als unerträg­li­che Tragö­die. Die Präsi­den­tin des EU-Parla­ments, Rober­ta Metso­la, schrieb, sie sei schockiert über den Mord an einem Polizis­ten im Dienst.

Verdäch­ti­ge hatte Anschlag auf einer Wache angekündigt

Dschi­ha­dis­ten und Salafis­ten benut­zen den arabi­schen Ausdruck «Allahu Akbar» oft als eine Art Schlacht­ruf. Eigent­lich handelt es sich aber um eine zentra­le religiö­se Formel des Islams, die seit Jahrhun­der­ten von Musli­men weltweit benutzt wird.

«Meine Gedan­ken sind bei der Familie und den Freun­den des verstor­be­nen Beamten», so Belgi­ens Premier Alexan­der De Croo auf Twitter. Er hoffe, dem anderen Beamten, der ins Kranken­haus gebracht worden war, gehe es gut.

Laut Berich­ten der Tages­zei­tun­gen «Le Soir» und «Het Laats­te Nieuws» hatte der Verdäch­ti­ge einen Anschlag auf Polizis­ten auf einer Wache angekün­digt. Warum er die Tat trotz­dem verüben konnte, war zunächst unklar.