BIBERACH — Bereits seit Oktober 2012 darf sich Biber­ach „Fairtrade-Stadt“ nennen. Biber­ach erfüllt weiter­hin alle fünf Krite­ri­en der Fairtrade-Towns-Kampa­gne und trägt daher den Titel für weite­re zwei Jahre. 

Die Stadt Biber­ach hat erneut von dem gemein­nüt­zi­gen Verein Trans­Fair e.V. die Auszeich­nung „Fairtrade-Stadt“ für ihr Engage­ment zum fairen Handel erhal­ten. Fünf Krite­ri­en musste die Stadt für diese erneu­te Zerti­fi­zie­rung erfül­len: Eine Projekt­steue­rungs­grup­pe koordi­niert alle Aktivi­tä­ten. Im Rathaus wird die „Biber-Bohne“, ein fair gehan­del­ter Kaffee, getrun­ken. In Lebens­mit­tel­ge­schäf­ten und Gastro­no­mie­be­trie­ben werden Produk­te aus dem fairen Handel angebo­ten. Sowohl verschie­de­ne Schulen als auch Kirchen und Verei­ne engagie­ren sich in der Sache. Über eine geziel­te Öffent­lich­keits­ar­beit wird regel­mä­ßig Werbung für den fairen Handel gemacht. 

Die Projekt­steue­rungs­grup­pe in Biber­ach setzt sich nicht nur aus Mitglie­dern von Gemein­de­rat und Stadt­ver­wal­tung zusam­men. Auch Akteu­re aus Einzel­han­del, Gastro­no­mie, Zivil­ge­sell­schaft sowie Weltla­den, Kirche und Verei­ne engagie­ren sich. Ihr gemein­sa­mes Ziel ist es, dass möglichst viele Bürge­rin­nen und Bürger der Stadt Produk­te aus fairem Handel konsu­mie­ren. Darüber hinaus soll das Bewusst­sein für den fairen Handel verstärkt ausge­prägt werden. 

So wurde im August 2019 eine Plakat­aus­stel­lung zum Thema fair gehan­del­te Kleidung im Foyer des Rathau­ses gezeigt. Insbe­son­de­re soll der Trend der „schnel­len Mode“ („Fast Fashion“) aufge­hal­ten und statt­des­sen ein Trend hin zur „fairen Mode“ gestar­tet werden. 

Im letzten Jahr malte die Klasse 7a des Wieland-Gymna­si­ums verschie­de­ne Stadt­an­sich­ten. Diese wurden der Öffent­lich­keit vorge­stellt und im Weltla­den durfte abgestimmt werden, welches Motiv auf die neue faire Biber­acher Stadt­scho­ko­la­de kommt. Im Anschluss wurde auch ein Denk1­Mal- Plakat mit dem neuen Design der Schoko­la­de veröffentlicht. 

Dieses vielfäl­ti­ge Engage­ment wurde nun von Trans­fair e.V. in Köln bei der Titel­ver­ga­be zur Fairtrade-Stadt geprüft und im Anschluss wurde erneut der Titel für weite­re zwei Jahre vergeben. 

Die erneu­te Zerti­fi­zie­rung ist für die Steue­rungs­grup­pe Bestä­ti­gung und Ansporn für ihre Arbeit. Neue Projek­te sind bereits in Planung. So möchte man zukünf­tig verstärkt auf Sport­ver­ei­ne zugehen und um mehr Bewusst­sein beim Einkauf von Sport­ar­ti­keln werben, beispiels­wei­se mit fair gehan­del­ten Sport­bäl­len. Daher werden aktuell drei Testaus­rüs­tun­gen einge­kauft und an Verei­ne vor Ort weiter­ge­ge­ben. Das Ziel soll sein, dass zukünf­tig faire Bälle im Vereins­sport verwen­det werden. Denn viele Bälle sind handge­macht, oft in Pakistan und von Menschen mit langen Arbeits­zei­ten und schlech­ten Lebens­be­din­gun­gen. Auch Kinder­ar­beit ist in der Ferti­gung von handge­mach­ten Sport­bäl­len verbrei­tet. Ein weite­rer Schwer­punkt für die nächs­te Zeit soll zudem das Thema Klein­ge­rä­te­elek­tro­nik wie Handys und Compu­ter­hard­ware werden. 

Fairtrade-Stadt zu sein bedeu­tet, ein konkre­tes Zeichen für eine gerech­te­re Welt zu setzen. Produ­zen­ten­fa­mi­li­en in Asien, Afrika und Latein­ame­ri­ka werden gezielt unter­stützt und Fairtrade-Towns gehen damit als Vorbild für viele weite­re Kommu­nen in Deutsch­land und weltweit voran. Biber­ach ist eine von über 700 Fairtrade-Towns in Deutsch­land. Das globa­le Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2000 Fairtrade-Towns in insge­samt 36 Ländern, darun­ter Großbri­tan­ni­en, Schwe­den, Brasi­li­en und der Libanon. 

Weite­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Inter­net­sei­te www.fairtrade-towns.de oder beim städti­schen Ehren­amts­be­auf­trag­ten Rouven Klook, Telefon 51818.