Wegen seiner Gehör­pro­ble­me hatte Brian Johnson das Kapitel AC/DC eigent­lich abgeschlos­sen. Doch dann geschah ein kleines Wunder.

Der Sänger hatte die Band 2016 wegen schwe­rer Gehör­pro­ble­me verlas­sen und ein Comeback nicht für möglich gehal­ten. «Für mich war es das Ende. Nichts mehr zu machen, wenn man nicht hören kann», sagte Johnson der Deutschen Presse-Agentur. «Zu dem Zeitpunkt war ich 36 Jahre in der Band gewesen und hab mir gedacht, man kann nicht alles haben. Wenn man älter wird, passie­ren Dinge, mit denen man nie gerech­net hätte, zum Beispiel Taubheit.»

Auf den letzten Konzer­ten der «Rock Or Bust»-Tournee wurde Johnson, der 1980 als Nachfol­ger des verstor­be­nen Bon Scott zur Band gekom­men war, von Guns’N’Ro­ses-Sänger Axl Rose vertre­ten. «Wenn einem gesagt wird, dass man aufhö­ren muss, fühlt sich das an, als ob man keine Beine hätte, es ist schreck­lich», erinner­te sich der 73-Jähri­ge. «Glück­li­cher­wei­se habe ich mich nur mit einer Flasche Whiskey zugeschüt­tet. Ich hab keine Drogen genom­men, ich brauch­te keinen Psych­ia­ter. Ich habe mir gesagt, ich muss jetzt stark sein.»

Das unerwar­te­te Comeback bei AC/DC wurde möglich, weil ein Spezia­list ein Hörge­rät für Johnson entwi­ckelt hatte. Der Front­mann schwärmt von seiner «neuen, techni­schen, wunder­vol­len Erfin­dung» und hofft, bald wieder mit der Band auf der Bühne zu stehen.

Ursprüng­lich wollten AC/DC schon in diesem Jahr auftre­ten. Die Pande­mie verhin­der­te das. «Wir hatten schon zwei Wochen geprobt», erzähl­te Johnson. «Dann ist jeder nach Hause geflo­gen, und drei Tage später kommt dieses Virus.»