Die CDU-Frakti­on pocht auf mehr Präven­ti­ons­ar­beit zur Deradi­ka­li­sie­rung der «Querdenken»-Initiative. «Wir müssen — auch angesichts der Vorkomm­nis­se in den USA — höllisch aufpas­sen, dass hier keine «Corona-RAF» entsteht», sagte der CDU-Innen­po­li­ti­ker Thomas Blenke der dpa mit Blick auf eine Äußerung von Bayerns Minis­ter­prä­si­dent Markus Söder (CSU). «Wir als CDU-Frakti­on sind daher bereit, bei Bedarf die Mittel zur Präven­ti­on und zur Deradi­ka­li­sie­rung aufzu­sto­cken», sagte er. «Dieses neuar­ti­ge Phäno­men scheint in kein Raster zu passen, wir müssen uns aber auch im Bereich der Präven­ti­on gezielt dieser Gruppie­rung annehmen.»

Die «Querdenken»-Bewegung wird mittler­wei­le vom Landes­amt für Verfas­sungs­schutz in Baden-Württem­berg beobach­tet. Mehre­re maßgeb­li­che Akteu­re der «Querdenken»-Bewegung ordnet das Landes­amt dem Milieu der Reichs­bür­ger und Selbst­ver­wal­ter zu, die die Existenz der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land leugnen und demokra­ti­sche und rechts­staat­li­che Struk­tu­ren negie­ren. Die Stutt­gar­ter Gruppe «Querden­ken 711» ist so etwas wie die Keimzel­le der mittler­wei­le bundes­weit aktiven Protest­be­we­gung gegen die Corona-Maßnahmen.

In einer aktuel­len Antwort auf einen Antrag der CDU-Frakti­on betont Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl (CDU), dass sich die Beobach­tung nicht auf die breite Masse der Demons­trie­ren­den richte. Aller­dings radika­li­sie­re sich die Bewegung, die Zusam­men­ar­beit zwischen den «Querdenken»-Organisatoren und extre­mis­ti­schen Perso­nen werde immer enger. Die Ermitt­lung eines weiter­ge­hen­den Bedarfs an Präven­ti­ons­an­ge­bo­ten im Zusam­men­hang mit der Bewegung hänge «angesichts der Neuar­tig­keit dieses Phäno­mens von den weite­ren Entwick­lun­gen ab, die die Landes­re­gie­rung laufend analy­siert». Ein nur auf diese Bewegung zugeschnit­te­nes Präven­ti­ons­pro­jekt gibt es bislang nicht.