Lange wurde in der Union disku­tiert, nun ging dann alles ganz schnell: Die Führungs­gre­mi­en der CDU attes­tier­ten Armin Laschet breiten Rückhalt für seine Kanzlerkandidatur.

BERLIN (dpa) — Der CDU-Vorsit­zen­de Armin Laschet hat in der Ausein­an­der­set­zung mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzler­kan­di­da­tur vollen Rückhalt von seinen Partei-Führungs­gre­mi­en erhalten.

«Es gibt eine breite Unter­stüt­zung für Armin Laschet als Kanzler­kan­di­da­ten von CDU und CSU», sagte CDU-General­se­kre­tär Paul Ziemi­ak nach Beratun­gen von Präsi­di­um und Bundes­vor­stand. «Das Meinungs­bild im Präsi­di­um als auch im Bundes­vor­stand ist eindeutig.»

Laschet sagte, er werde noch am heuti­gen Tag das Gespräch mit Söder suchen. «Eines war heute in unseren Gremi­en erkenn­bar: Alle wollen eine schnel­le Entschei­dung. Alle Fakten liegen auf dem Tisch.» Die in dieser Woche noch zu lösen­den Proble­me seien so groß, dass die Union sich nicht mehr länger mit ihren inner­par­tei­li­chen Fragen, sondern mit diesen Aufga­ben beschäf­ti­gen sollte, beton­te der 60-Jähri­ge mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Er habe sich sehr über die große Unter­stüt­zung in den CDU-Gremi­en gefreut. «Das war heute keine Vorent­schei­dung, es war ein Meinungs­bild der CDU mit ihren 15 Landes­ver­bän­den», beton­te Laschet. Dieses werde man nun der CSU vortra­gen. Eine Entschei­dung über die Frage der Kanzler­kan­di­da­tur müsse nicht schon heute getrof­fen werden. «Es sollte nur recht bald sein.»

Ziemi­ak beton­te, bei der Kanzler­kan­di­da­tur gehe es um die Fähig­keit zu führen, zusam­men­zu­füh­ren und auch ein Team anzufüh­ren. Es gehe um die Moder­ni­sie­rung des Landes und um die Integra­ti­ons­kraft für die gesam­te Gesell­schaft. «All dies verkör­pert nach einhel­li­ger Auffas­sung der Wortmel­dun­gen, die wir heute erlebt haben, am besten Armin Laschet.»

Der hessi­sche Minis­ter­prä­si­dent Volker Bouffier (CDU) sagte, das Präsi­di­um habe deutlich gemacht, «dass wir ihn für außer­ge­wöhn­lich geeig­net halten und ihn gebeten, mit Markus Söder jetzt gemein­sam den weite­ren Weg zu bespre­chen, wie wir das machen». Die Heraus­for­de­rung sei so groß, «dass wir die nur gemein­sam stemmen können», sagte Bouffier und nannte die Bewäl­ti­gung der Pande­mie und die Lage in Europa.

Am Nachmit­tag wollte auch das CSU-Präsi­di­um über die Frage der Kanzler­kan­di­da­tur beraten. Söder hatte seine Kandi­da­tur am Sonntag bei einem gemein­sa­men Auftritt mit Laschet vor der Spitze der Unions­frak­ti­on von einer breiten Unter­stüt­zung durch die CDU abhän­gig gemacht. Der bayeri­sche Minis­ter­prä­si­dent sagte zu, anderen­falls sich einzu­ord­nen und ohne Groll mit Laschet zusammenzuarbeiten.