STUTTGART (dpa/lsw) — Ohne Maske und ohne Blick auf die Inzidenz: Wer in Baden-Württem­berg in Clubs feiern will, kann bald wieder unbeschwer­ter Tanzen gehen. Aller­dings müssen dafür einige Voraus­set­zun­gen erfüllt werden.

Club-Besucher dürfen im Südwes­ten bald unter bestimm­ten Bedin­gun­gen wieder ohne Maske tanzen. Wie der Hotel- und Gaststät­ten­ver­band Dehoga in Stutt­gart am Diens­tag mitteil­te, sei dies durch ein mit dem Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um ausge­ar­bei­te­tes Muster-Hygie­ne­kon­zept möglich. Aller­dings brauchen alle Clubs für das masken­lo­se Tanzen eine Geneh­mi­gung des jewei­li­gen Gesund­heits­am­tes. Ein genau­es Datum für die Umset­zung der Locke­rung könne man daher nicht nennen, sagte ein Sprecher des Verbands. «Aber wir gehen davon aus, dass das zügig funktio­niert, weil die Regeln jetzt klar sind.»

Eine wichti­ge Rolle spielt dabei die Belüf­tung des jewei­li­gen Clubs. Betrie­be, die mit ihrer Lüftungs­an­la­ge eine Frisch­luft­zu­fuhr von mindes­tens 40 Kubik­me­tern pro Stunde und Person gewähr­leis­ten können, dürfen unter Beach­tung der 3G-Regel bei voller Kapazi­tät öffnen und Tanzen ohne Masken erlau­ben. Als Testnach­weis gelten nur höchs­tens 48 Stunden alte PCR-Tests. Bei weniger starken Lüftungs­an­la­gen dürfen höchs­tens 70 Prozent der sonst zuläs­si­gen Gäste­zahl in den Club kommen — und nur, wenn die Besucher geimpft oder genesen sind. Clubs ohne Lüftungs­an­la­gen müssen als Ersatz Luftrei­ni­ger einsetzen.

«Die Regelun­gen sind infek­tio­lo­gisch vertret­bar und bieten den Clubs klare Krite­ri­en für die Öffnung», sagte der Amtschef des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums, Uwe Lahl. «Jetzt liegt es an den Clubs, die Konzep­te vor Ort umzuset­zen.» Dehoga-Landes­vor­sit­zen­der Fritz Engel­hardt beton­te, es gebe «jetzt endlich eine echte Öffnungs­per­spek­ti­ve, die den Clubs und Disko­the­ken im Land einen wirtschaft­lich tragfä­hi­gen Geschäfts­be­trieb ermög­licht». Mit den Locke­run­gen gehe Baden-Württem­berg weiter als andere Bundesländer.

Auch die Inter­es­sen­ge­mein­schaft Clubkul­tur Baden-Württem­berg lobte die Locke­run­gen. «Da sind wir weiter als die Party-Metro­po­le Berlin und Hamburg», sagte Sprecher Simon Walden­spuhl. Dass die Regelung nicht an Inzidenz­wer­te gebun­den sei, sei beson­ders wichtig.

Nun hofften die Club-Betrei­ber, dass die Konzep­te zügig von den jewei­li­gen Gesund­heits­äm­tern geneh­migt werden. «Wir haben aber vom Minis­te­ri­um die Zusage bekom­men, dass das auch dorthin kommu­ni­ziert wird», sagte Walden­spuhl. Nun gebe es wieder Hoffnung auf «echtes Club-Feeling»: «Wenn man die Maske beim Tanzen runter­neh­men kann, macht das das Feiern auch ein Stück weit aus.»