FRANKFURT/MAIN (dpa) — Seit den ersten Corona-Impfun­gen berich­ten viele frisch geimpf­te Frauen über Verän­de­run­gen bei ihrem Zyklus. Eine Studie belegt jedoch, dass die Auswir­kun­gen auf die Monats­blu­tung nur gering sind.

Frankfurt/Main (dpa) — Eine Corona-Impfung kann zwar Einfluss auf den weibli­chen Zyklus haben, die Schwan­kun­gen sind aber gering und vorüber­ge­hend. Zu diesem Schluss kommt ein Überblicks­ar­ti­kel in der Fachzeit­schrift BMJ.

Die Repro­duk­ti­ons­me­di­zi­ne­rin Victo­ria Male vom Imperi­al College London hat sich dafür unter anderem Studi­en aus den USA und Norwe­gen angesehen.

In der US-Studie wurde die Regel von tausen­den Frauen sechs Zyklen lang mit einer Perioden-App überwacht. 2400 der knapp 4000 Proban­din­nen waren geimpft, der Rest war ungeimpft. Die erste Dosis hatte keinen Einfluss auf die Monats­blu­tung. Nach der zweiten Dosis kam die Regel im Schnitt einen halben Tag später.

Am stärks­ten war die Verzö­ge­rung bei den 358 Frauen, die beide Impfun­gen inner­halb dessel­ben Zyklus bekamen — nach dem deutschen Impfsche­ma unmög­lich. Bei ihnen setzte die Blutung mehr als zwei Tage später ein. Inner­halb dieser Gruppe dauer­te sie bei elf Prozent auch deutlich länger. Bei allen Frauen norma­li­sier­te sich das nach zwei Zyklen.

In der anderen Studie wurden 5688 Norwe­ge­rin­nen gefragt, ob sie Verän­de­run­gen vor oder nach der Impfung bemerkt haben. 38 Prozent berich­te­ten von Unregel­mä­ßig­kei­ten vor der Impfung, 39 Prozent nach der ersten Dosis, 41 Prozent nach der zweiten Sprit­ze. Die häufigs­te Verän­de­rung, über die berich­tet wurde, war eine stärke­re Blutung.

«Die Ergeb­nis­se beider Studi­en geben Sicher­heit», fasst Male zusam­men: «Verän­de­run­gen bei der Menstrua­ti­on kommen nach der Impfung vor, aber sie sind gering im Vergleich zur natür­li­chen Schwan­kung und gehen schnell wieder weg.» Dass das überhaupt ein Thema ist, liegt Male zufol­ge an der wider­leg­ten Falsch­in­for­ma­ti­on, dass Corona-Impfun­gen unfrucht­bar machen soll.