Berich­te aus England über aller­gi­sche Reaktio­nen nach einer Corona-Impfung dürfte manche Menschen verun­si­chert haben. Allzu große Sorgen müssen sich Aller­gi­ker aber nicht machen, erklärt das Paul-Ehrlich-Institut.

Menschen mit aller­gi­schen Erkran­kun­gen haben generell kein höheres Risiko für schwer­wie­gen­de unerwünsch­te Wirkun­gen bei der Corona-Impfung. Das habe eine einge­hen­de Prüfung der Daten­la­ge durch Exper­ten des Paul-Ehrlich-Insti­tuts (PEI) und der Europäi­schen Arznei­mit­tel­be­hör­de ergeben.

Bekann­te Aller­gien gegen­über Lebens­mit­teln und Medika­men­ten seien deshalb laut der EMA-Zulas­sung keine Kontra­in­di­ka­ti­on gegen den derzeit in Deutsch­land einge­setz­ten Impfstoff, teilte das PEI mit.

In Großbri­tan­ni­en war es nach Beginn der Impfun­gen mit dem Impfstoff «Comirna­ty» der Unter­neh­men Biontech und Pfizer in Einzel­fäl­len zu schwe­ren aller­gi­schen Reaktio­nen gekom­men. Die briti­schen Behör­den empfah­len darauf­hin, Menschen nicht zu impfen, die schon einmal eine schwe­re aller­gi­sche Reakti­on auf einen Impfstoff, ein Medika­ment oder auf ein Lebens­mit­tel hatten. In der Zulas­sungs-Studie waren Patien­ten mit schwe­ren Aller­gien ausgeschlossen.

Mögli­che Auslö­ser der beobach­te­ten schwer­wie­gen­den Reaktio­nen könnten der Wirkstoff oder einge­setz­te Hilfs­stof­fe sein. Dazu gehör­ten die PEG (Polyethylenglykol)-haltigen Nanopar­ti­kel, in denen der Wirkstoff verpackt ist. Perso­nen, die eine bekann­te Aller­gie gegen Inhalts­stof­fe des Impfstof­fes haben, sollten PEI und EMA zufol­ge nicht geimpft werden. Grund­sätz­lich könnten sich aber auch Aller­gi­ker gegen Covid-19 impfen lassen. Bei Menschen, die auf die erste Dosis aller­gisch reagie­ren, sollte die zweite Dosis nicht verab­reicht werden. Grund­sätz­lich solle jede Person 15 Minuten nach der Impfung beobach­tet werden, eine angemes­se­ne medizi­ni­sche Behand­lung für schwe­re aller­gi­sche Reaktio­nen bereitstehen.