MÜNCHEN (dpa) — Ein Zusam­men­hang mit dem Oktober­fest lässt sich nicht bewei­sen, liegt aber nahe: In München werden deutlich mehr Corona-Infek­tio­nen regis­triert als bayernweit.

Einein­halb Wochen nach Beginn des Oktober­fes­tes steigen die Corona-Zahlen in München immer schnel­ler. Auf Wochen­sicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestie­gen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Insti­tuts vom Diens­tag­mor­gen (Stand 3.08 Uhr) hervorgeht.

Das ist deutlich mehr als der bayern­wei­te Anstieg von 43,1 Prozent oder der deutsche von 29,4 Prozent. Die Inzidenz ist die Zahl der erfass­ten Corona-Neuin­fek­tio­nen pro 100 000 Menschen binnen sieben Tagen.

Da die Gesund­heits­äm­ter an Wochen­en­den praktisch keine neuen Fälle an das RKI melden, die dieses in die Zahlen des jeweils nächs­ten Morgens einrech­nen kann, ist Diens­tag in der Regel der erste Tag der Woche, an dem sich deutli­che Anstie­ge in den Inziden­zen zeigen.

Ein Zusam­men­hang des Anstiegs mit dem Oktober­fest lässt sich derzeit zwar kaum bewei­sen, er liegt aber nahe: Auch bei anderen Volks­fes­ten hatte sich häufig etwa einein­halb Wochen nach Beginn ein deutli­cher Anstieg in den Inziden­zen gezeigt. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestie­gen. Auch Exper­ten hatten im Vorfeld des Oktober­fest eine Wiesn-Welle vorhergesagt.

Bundes­weit hat das Robert Koch-Insti­tut (RKI) die Sieben-Tage-Inzidenz am Diens­tag­mor­gen mit 334,9 angege­ben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuin­fek­tio­nen pro 100 000 Einwoh­ner und Woche bei 293,6 gelegen (Vorwo­che: 259,0; Vormo­nat: 260,3). Aller­dings liefern diese Angaben nur ein sehr unvoll­stän­di­ges Bild der Infektionszahlen.