STUTTGART (dpa/lsw) — Wegen des Corona-Lockdowns und anderer Einschrän­kun­gen durch die Pande­mie ist die Zahl der Wohnungs­ein­brü­che im vergan­ge­nen Jahr in Baden-Württem­berg wie erwar­tet drastisch gesun­ken. Im Vergleich zu 2019 ging sie von 6418 auf 4696 Fälle zurück, das entspricht einem Rückgang um knapp 27 Prozent und dem gerings­ten Wert seit 50 Jahren, wie aus Zahlen des Landes­in­nen­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart hervor­geht. «Die Polizei hat die in den Vorjah­ren erreich­te Trend­wen­de nicht nur verste­tigt, sondern die Fallzah­len auf einen histo­ri­schen Tiefst­wert gesenkt: den niedrigs­ten Wert seit dem Jahr 1971», sagte Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl (CDU) dem «Mannhei­mer Morgen» und der «Heilbron­ner Stimme» (Freitag).

Strobl sieht den Grund im Rückgang bei den Einbrü­chen in der verstärk­ten Arbeit der Polizei in diesem Bereich. «Wir haben das oben auf die sicher­heits­po­li­ti­sche Agenda gesetzt und dieser hochmo­bi­len, arbeits­tei­li­gen und banden­mä­ßig organi­sier­ten Krimi­na­li­tät den Kampf angesagt», sagte er. Es seien aber auch häufi­ger Menschen wegen der Corona-Pande­mie zu Hause gewesen. «Das verrin­gert die Tatge­le­gen­hei­ten und hat auch zu dieser positi­ven Entwick­lung beigetra­gen», sagte der Minis­ter. Die Zahl der erfolg­lo­sen Beute­zü­ge ist ebenfalls deutlich zurückgegangen.

Coronabe­ding­te Einschrän­kun­gen hinder­ten Einbre­cher an Beute­zü­gen, da viele Menschen im Homeof­fice arbei­te­ten und selte­ner ausgin­gen, hatte Ende des vergan­ge­nen Jahres auch bereits das Landes­kri­mi­nal­amt erklärt. Der sonst übliche Anstieg zur sogenann­ten dunklen Jahres­zeit im Spätherbst und Winter sei wegen des Lockdowns ebenfalls ausgeblieben.

Detail­lier­te Zahlen auch zu anderen Straf­ta­ten aus dem vergan­ge­nen Jahr will Innen­mi­nis­ter Strobl am Freitag (11.00) veröf­fent­li­chen. Mit der Krimi­nal­sta­tis­tik im Frühjahr liefert das Innen­mi­nis­te­ri­um alljähr­lich einen genau­en Überblick über die Entwicklungen.