In Baden-Württem­berg haben als erstem Bundes­land in Deutsch­land Polizei­rab­bi­ner ihre Arbeit aufge­nom­men. Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl (CDU) hatte im Dezem­ber die Rabbi­ner Shneur Trebnik aus Ulm für den Landes­teil Württem­berg und Landes­rab­bi­ner Moshe Flomen­mann aus Lörrach für Baden zu der neuen Aufga­be berufen. Dies geht auf eine Empfeh­lung des Antise­mi­tis­mus­be­auf­trag­ten der Landes­re­gie­rung, Micha­el Blume, zurück. Baden-Württem­berg ist damit laut Blume erst der dritte Staat weltweit, nach den USA und Israel, mit Rabbi­nern bei der Polizei.

Die Polizei­rab­bi­ner sollen seit Jahres­be­ginn den Polizis­ten im Südwes­ten Wissen über das heuti­ge Juden­tum vermit­teln, als Vertrau­ens­per­son dienen und wie auch die 19 christ­li­chen Polizei­seel­sor­ger im Land bei der psycho­so­zia­len Notfall­ver­sor­gung helfen. Auch in der Ausbil­dung werden sich die Polizei­rab­bi­ner einbrin­gen. Für die im März begin­nen­den Polizei­an­wär­ter arbei­ten sie derzeit an einem Bildungs­plan zu jüdischem Leben in Deutsch­land. Das baden-württem­ber­gi­sche Innen­mi­nis­te­ri­um hat mit den Israe­li­ti­schen Religi­ons­ge­mein­schaf­ten in Baden und Württem­berg eine Verein­ba­rung zu den Polizei­rab­bi­nern für zunächst zwei Jahre unterzeichnet.