WUPPERTAL (dpa) — Das Ei habe sein Ziel verfehlt, meldet die Polizei. Baerbock macht nach dem Zwischen­fall weiter Wahlkampf für die NRW-Grünen — erlaubt sich aber eine Spitze gegen die Eierwerferin.

Bei einem Wahlkampf­auf­tritt für die Grünen in Nordrhein-Westfa­len ist auf Bundes­au­ßen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock mit einem rohen Ei gewor­fen worden.

Bei der Veran­stal­tung am Sonntag­nach­mit­tag in Wupper­tal habe das Ei sein Ziel verfehlt, sagte ein Polizei­spre­cher. Die Perso­na­li­en der Eierwer­fe­rin seien aufge­nom­men und es sei eine Straf­an­zei­ge ausge­stellt worden. Zuvor hatten «Spiegel» und der WDR berichtet.

Sicher­heits­be­am­te liefen nach dem Eierwurf auf die Bühne, um die Minis­te­rin abzuschir­men. Die Politi­ke­rin setzte danach aber ihren Auftritt fort und hielt der Werfe­rin vor, beim Recht auf Meinungs­frei­heit einen zweifel­haf­ten Weg zu gehen.

Pfeif­kon­zert für Habeck

Die Bundes­re­gie­rung steht in Kreisen von Friedens­ak­ti­vis­ten und auch in anderen Teilen der Bevöl­ke­rung in der Kritik, weil sie die Liefe­rung schwe­rer Waffen aus Deutsch­land in die Ukrai­ne befür­wor­tet. Die Grünen waren jahrzehn­te­lang gegen Waffen­lie­fe­run­gen. Russlands völker­rechts­wid­ri­ger Angriffs­krieg hat bei führen­den Grünen-Vertre­tern zu einem Umden­ken geführt.

Bundes­wirt­schafts­mi­nis­ter Robert Habeck (Grüne) musste Ende April bei einem Wahlkampf­auf­tritt in Biele­feld ein Pfeif­kon­zert über sich ergehen lassen. In Nordrhein-Westfa­len wird am kommen­den Sonntag (15. Mai) ein neuer Landtag gewählt.