SIGMARINGEN – Mit einer Vernis­sa­ge hat das Hospiz Johan­nes die Ausstel­lung „Zwischen­sta­di­en – alles im Wandel“ der Künst­le­rin Kirsten Klein eröff­net. Die Kunst­wer­ke sind bis zum 13. Oktober im Foyer des Hospi­zes zu sehen. 

Kirsten Klein experi­men­tiert mit Materia­len, die eigent­lich nicht zusam­men­ge­hö­ren: Handge­schöpf­tes Papier mit Rost, Bienen­wachs oder Blatt­gold. „Meine Werke durch­lau­fen verschie­den Stadi­en – die Materia­li­en arbei­ten, die Bilder verän­dern sich“, so erläu­ter­te die Künst­le­rin bei der Vernis­sa­ge ihre Arbeit. Manche Kunst­wer­ke hat sie mit Säure behan­delt — nach Monaten oder Jahren werden die Werke anders ausse­hen als heute. „Kunst ist Wandlung – sich einlas­sen, spüren, erleben. Einen neuen Blick auf die Dinge bekom­men – sie von allen Seiten betrachten.“

In ihrem Schaf­fen verar­bei­tet Kirsten Klein eigene Erleb­nis­se, die auch eine Brücke von der Ausstel­lung zum Hospiz schla­gen. Sie selbst war vor Jahren schwer erkrankt, durfte aber einen Heilungs­er­folg erfah­ren. Das in dieser Zeit Erleb­te will sie an andere weiter­ge­ben. Zwölf Jahre lang war Kirsten Klein als Kunst­the­ra­peu­tin im SRH-Kranken­haus Sigma­rin­gen in den Abtei­lun­gen Onkolo­gie und Psych­ia­trie tätig: „Ich hatte wunder­ba­re Begeg­nun­gen mit Kranken, Sterben­den und deren Angehörigen.“

Hilde­gard Burger freute sich bei ihrer Begrü­ßung der Gäste der Vernis­sa­ge über die erste Ausstel­lung im Hospiz Johan­nes: „Warum Kunst an diesem Ort?“, fragte die Leite­rin des Hospi­zes und liefer­te gleich eine Antwort: Zum einen bekämen die Hospiz­gäs­te mit ihren Angehö­ri­gen die Möglich­keit zum Besuch einer Kunst­aus­stel­lung. „Die Ausein­an­der­set­zung mit etwas Neuem oder Ungewohn­tem kann die Krank­heits­rou­ti­ne für kurze Zeit unter­bre­chen.“ Zum anderen biete die Ausstel­lung aber auch der Öffent­lich­keit die Möglich­keit, bei einem Besuch einen Teil des Hospi­zes von innen zu sehen. Hilde­gard Burger betont: „Unser Hospiz soll ein leben­di­ger Ort sein — im Wissen, dass die schwe­ren Seiten des Lebens dadurch nicht verdrängt werden.“
Franz Gnant umrahm­te die Vernis­sa­ge auf seiner Gitar­re mit Musik.

Info:
Die Ausstel­lung „Zwischen­sta­di­en – alles im Wandel“ im Foyer des Hospiz Johan­nes ist bis zum 13. Oktober zu sehen. Sie kann von 9 bis 11 Uhr und von 15 bis 17 Uhr an den Wochen­en­den sowie am Diens­tag, am Mittwoch und am Donners­tag besich­tigt werden. Der Eintritt ist frei. Ehren­amt­li­che des Hospiz Johan­nes geben Auskunft zur Ausstel­lung — und bei Inter­es­se auch einen Einblick in ihre Tätig­keit im Hospiz und in den ambulan­ten Hospizdienst.