STUTTGART (dpa/lsw) — Angesichts steigen­der Preise müssen viele Menschen den Gürtel enger schnal­len. Der Einzel­han­del kämpft daher nicht nur mit Kaufzu­rück­hal­tung — sondern auch mit einem krimi­nel­len Phänomen.

Steigen­de Preise in Folge des Kriegs in der Ukrai­ne haben nach Einschät­zung des Handels­ver­bands im Südwes­ten zuletzt zu mehr Laden­dieb­stäh­len geführt. «Wir regis­trie­ren branchen­über­grei­fend einen starken Anstieg», sagte ein Verbands­spre­cher. Wenn bei den Leuten das Geld ausge­he, dann bemer­ke das auch der Handel. In der Vergan­gen­heit habe es bei ähnli­chen finan­zi­el­len Einschnit­ten immer wieder solche Schübe bei den Laden­dieb­stäh­len gegeben.

Konkre­te Zahlen lagen dem Handels­ver­band Baden-Württem­berg noch nicht vor. Im Textil­be­reich werde beispiels­wei­se teils erst bei der Inven­tur bemerkt, was verkauft und was gestoh­len wurde, sagte der Sprecher. Betrof­fen seien vor allem Geschäf­te mit hohem Kunden­auf­kom­men, etwa Super­märk­te oder auch Märkte für Tierfut­ter. Auch die Lage sei entschei­dend — in einem Dorfla­den seien etwa weniger Diebstäh­le erwart­bar als in der Stutt­gar­ter Innenstadt.

Zusätz­li­ches Sicher­heits­per­so­nal einzu­stel­len werde angesichts sinken­der Margen immer schwie­ri­ger, sagte der Sprecher weiter. Viele Händler versuch­ten, dem Problem mit den bereits vorhan­de­nen Laden­de­tek­ti­ven und Sicher­heits­ka­me­ras beizu­kom­men. «Zur Wahrheit gehört aber auch: Das kann sich nicht jeder leisten.»