HAMBURG (dpa) — Corona, Infla­ti­on, Krieg — Grund zur Verun­si­che­rung, gibt es derzeit allemal. Famili­en mit Kindern sorgen sich laut einer Studie mehr als zuvor. Doch es gibt auch Dinge, die ihnen Halt geben.

Mit Ausbruch der Corona-Pande­mie hat sich der Alltag für viele Menschen in Deutsch­land grund­le­gend verän­dert. Auch Famili­en standen vor neuen Heraus­for­de­run­gen — wie können zum Beispiel Homeof­fice und Kinder­be­treu­ung unter einen Hut gebracht werden? Durch den Krieg in der Ukrai­ne oder die Infla­ti­on kommen nun verun­si­chern­de Fakto­ren hinzu. Eine aktuel­le Studie der Zeitschrift «Eltern» und des Forschungs­in­sti­tuts mindli­ne media hat unter­sucht, wie Famili­en mit Krisen umgehen.

In schwie­ri­gen Zeiten sind es laut der Umfra­ge allen voran die eigenen Kinder, die Eltern Kraft schen­ken. Demnach gab mit 79 Prozent der Befrag­ten eine große Mehrheit den Nachwuchs als wichtigs­te Energie­quel­le an. An zweiter Stelle steht der Partner oder die Partne­rin (62 Prozent) gefolgt vom sozia­len Umfeld (52 Prozent). Auch das Beisam­men­sein inner­halb der Familie spielt den Ergeb­nis­sen zufol­ge eine wichti­ge Rolle. Fast die Hälfte (49 Prozent) der befrag­ten Mütter und Väter, die mehre­re Antwor­ten ankreu­zen konnten, finden, dass Famili­en­ri­tua­le stärkend seien.

Gemein­sa­me Mahlzeiten

In den Haushal­ten, in denen diese tägli­chen Tradi­tio­nen gepflegt werden, steht die gemein­sa­me Mahlzeit bei acht von zehn Famili­en an erster Stelle (83 Prozent). Auch Famili­en­ur­lau­be und Ausflü­ge (76 Prozent) oder Zubett­geh-Ritua­le (68 Prozent) sind beliebt.

Für die Studie waren im Mai dieses Jahres bundes­weit 1049 Menschen mit Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren online befragt worden. Viele der Studi­en­teil­neh­mer machen sich den Ergeb­nis­sen zufol­ge mehr Sorgen als vor zwei oder drei Jahren — dabei führten zum Beispiel Kriege oder die wirtschaft­li­che Entwick­lung zu Verunsicherungen.

Das Lebens­ge­fühl hat sich seitdem aber auch im positi­ven Sinne verän­dert: 43 Prozent gaben an, den Zusam­men­halt in der Familie als noch wertvol­ler als zuvor zu empfin­den. Auch hier waren Mehrfach­ant­wor­ten möglich. Eine große Mehrheit der Befrag­ten, die im Homeof­fice arbei­ten, stimm­te den Aussa­gen voll und ganz bis eher zu, dass die Bezie­hung zu den Kindern dadurch noch enger gewor­den sei (81 Prozent) und der Famili­en­all­tag flexi­bler gestal­tet werden könne (86 Prozent).