HEGGBACH — Am Jahres­tag der Befrei­ung des deutschen Vernich­tungs­la­gers Ausch­witz-Birken­au wird alljähr­lich der Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus gedacht — auch in der St. Elisabeth-Stiftung. 

In Heggbach erinnert man insbe­son­de­re an die 193 geistig und mehrfach behin­der­ten Menschen aus Heggbach sowie an die 72 Kinder und Erwach­se­ne aus Inger­kin­gen, die 1940 nach Grafeneck depor­tiert und ermor­det wurden. 

Pande­mie­be­dingt fand zum 77. Jahres­tag kein öffent­li­cher Gottes­dienst statt. Vor der Kirche St. Georg begrüß­ten die neuen Co-Leitun­gen in Heggbach, Benja­min Stras­ser und Oscar Hanna­bach, die gelade­nen Gäste. Unter den zwei Dutzend Teilneh­men­den waren die Werkstatt­rä­tin­nen und ‑räte Sabine Mößlang, Elvira Bogen­rie­der, Jürgen Stütz­le und Linda Zimmer, die Heimbei­rä­tin­nen Sabine Miller und Gitta Aigner, sowie Pfarrer Ludwig Hager und Schwes­ter Antonie.

Der Masel­hei­mer Bürger­meis­ter Elmar Braun, dem nach eigenen Worten diese so wichti­ge Heggba­cher Gedenk­fei­er immer sehr nahegeht, sagte, es setze ihm sehr zu, wie unmensch­lich damals mit unseren Mitbür­gern umgegan­gen wurde. Jedes Leben sei es wert gelebt und geliebt zu werden.

Es erklan­gen einige Takte des Ave Verum aus Stabat Mater von Jenkins. Das zunächst für den Gedenk­tag geplan­te Kirchen­kon­zert mit dem Stabat Mater von Pergo­le­si wurde verscho­ben auf den 8. April. Rita Schult­heiß vom Team der Seelsor­ge der St. Elisa­beth-Stiftung beton­te, dass wir auch heute nicht wegschau­en dürfen, wenn Menschen drang­sa­liert werden. Nach einem gemein­sa­men Vater­un­ser sprachen Heim- und Werkstatt­rä­tin­nen kurze Gebete. 

Im Anschluss an die Gedenk­fei­er gaben Wolfgang Dürren­ber­ger, Heimbei­rat und Vertrau­ens­per­son, Rita Schult­heiß und zwei Bewoh­ne­rin­nen an der perma­nen­ten Gedenk­stät­te in der Kirche Einblick in die leben­di­ge Erinne­rungs­kul­tur in Heggbach.