Viele Menschen mit wenig Einkommen sehnen den Beginn der Vesperkirchen herbei. Doch das Angebot an Essen, Gemeinsamkeit, Beratung und Hilfe in den Kirchen Baden-Württembergs fällt in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie geringer aus.
ULM (dpa/lsw) — Die ersten Vesperkirchen im Land öffnen ihre Türen. Den Anfang machte am Wochenende die evangelische Gemeinde in Bopfingen (Ostalbkreis), von Montag an wird es auch in Ulm-Wiblingen eine warme Mahlzeit für arme und benachteiligte Menschen geben. Wie an vielen anderen Orten im Land ist auch dort ein verändertes Angebot mit Essensausgabe und Vespertüten zum Mitnehmen geplant, wie ein Sprecher der Diakonie Württemberg mitteilte. Nur in größeren Städten wie Stuttgart und Karlsruhe wird es von Januar an auch Plätze in den Vesperkirchen geben — doch auch dies in verringertem Maße und zum Teil mit Zeitbeschränkung.
Statt in 34 Gemeinden wie im Vorjahr wird es in dieser Saison nur 25 Vesperkirchen im Land geben. Viele Ehrenamtliche gehörten aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe der Krankheit Covid-19 und wollten kein Infektionsrisiko eingehen, heißt es dazu von der Diakonie. Zudem fehle es häufig an Räumen, in denen die Regeln zur Hygiene und zum Lüften eingehalten werden könnten. In manchen Vesperkirchen soll es gar ein Anmeldesystem geben.
Doch in neun Gemeinden im Südwesten waren die Herausforderungen durch die Pandemie zu groß, und die Entscheidung fiel in diesem Jahr gegen eine Vesperkirche.