GROSS STRÖMKENDORF (dpa) — Erst ein Haken­kreuz am Eingang, dann das Feuer: Mitten in der Nacht müssen Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne ihre Unter­kunft in Mecklen­burg-Vorpom­mern verlas­sen. Die Polizei geht von Brand­stif­tung aus.

Durch einen Brand ist eine Unter­kunft für Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne in der Gemein­de Groß Ström­ken­dorf in Mecklen­burg-Vorpom­mern in der Nacht fast vollstän­dig zerstört worden. «Nach jetzi­gem Stand konnten alle 14 Bewoh­ner unver­letzt aus der Einrich­tung gebracht werden. Den drei Mitar­bei­tern ist auch nichts passiert», sagte ein Sprecher des Landkrei­ses Nordwestmecklenburg.

Ein Brand­gut­ach­ter soll die Ursache klären. Der Lösch­ein­satz dauere noch an, sagte ein Polizei­spre­cher am Morgen. Der Sachver­stän­di­ge komme im Auftrag der Staats­an­walt­schaft zum Einsatz, wenn es die Stand­si­cher­heit der Brand­rui­ne ermög­li­che. Bisher wird wegen des Verdachts der Brand­stif­tung ermittelt.

Noch am Tage des Brandes hatte die Polizei die Unter­kunft — ein Hotel — wegen einer Haken­kreuz-Schmie­re­rei auf dem Eingangs­schild aufge­sucht, wie Landrat Tino Schomann mitteilte.

«Auch aus meiner langjäh­ri­gen Erfah­rung als Feuer­wehr­mann gehe ich derzeit davon aus, dass das Feuer absicht­lich gelegt wurde», erklär­te Schomann weiter. Wie es zum Brand kam, war zunächst aller­dings unklar.

«Das Dach ist gerade vor meinen Augen eingebrochen»

Die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner seien unmit­tel­bar nach dem Brand in eine andere Einrich­tung verlegt worden, sagte der Sprecher des Landkreises.

Als die Feuer­wehr eintraf, versuch­ten bereits Mitar­bei­ter der Einrich­tung und einige Passan­ten, den Brand mit Feuer­lö­schern zu bekämp­fen. Das gesam­te Stroh­dach brann­te. «Das Dach ist gerade vor meinen Augen einge­bro­chen. Nur die Außen­wän­de stehen noch», sagte der Sprecher des Landkrei­ses. Meter­ho­he Flammen und eine starke Rauch­ent­wick­lung zu sehen. Zwischen­zeit­lich sei die Angst groß gewesen, dass das Feuer auf die benach­bar­ten Gebäu­de überge­he. Dies konnte aber verhin­dert werden.