FRANKFURT/MAIN (dpa) — Er zählt zu den größten Stars der Popge­schich­te. Doch bald zieht sich Elton John endgül­tig aus dem Musik­ge­schäft zurück. Nun hat seine Abschieds­tour den 75-Jähri­gen wieder nach Deutsch­land gebracht.

Super­star Elton John hat im Rahmen seiner Abschieds­tour­nee erneut Stati­on in Deutsch­land gemacht. Der Brite spiel­te in Frank­furt vor knapp 33.000 Zuschau­ern eine umjubel­te Open-Air-Show.

«Es ist so schön, hier zu sein», sagte der 75-Jähri­ge, der mit einer großen rosafar­be­nen Brille und dunklem Anzug mit Glitzer­ele­men­ten am Piano saß. Wegen Corona seien sie länger weg gewesen, aber nun seien sie zurück, «und wir genie­ßen es».

Große Auswahl der bekann­tes­ten Songs

Fast zweiein­halb Stunden lang präsen­tier­ten Elton John und seine Band eine große Auswahl der berühm­ten Songs aus den letzten Jahrzehn­ten: Von «Rocket Man», «Don’t Let the Sun Go Down on Me», «Tiny Dancer» und «Your Song» bis zu seinem jüngs­te Hit «Cold Heart (Pnau Remix)». Den Fans wurde im bestuhl­ten Frank­fur­ter Stadi­on eine unter­halt­sa­me Show geboten. Auf den Video­lein­wän­den erschie­nen etwa zu «Candle In The Wind» übergro­ße Aufnah­men von Marilyn Monroe. Bei «I’m Still Standing» gab es verschie­dens­te Bilder des schril­len Künst­lers aus den letzten Jahrzehn­ten zu sehen.

Elton John zählt zu den größten Stars der Popge­schich­te. Auf wenige Musiker trifft die Bezeich­nung Pop-Ikone so sehr zu wie auf den Mann, der am 25. März 1947 als Reginald Kenneth Dwight im Londo­ner Vorort Pinner zur Welt kam. Dass ausge­fal­le­ne Brillen und bunte Bühnen­out­fits — auch in Frank­furt wechsel­te er sein Outfit zweimal und trug unter anderem einen pinken Morgen­man­tel — eines Tages sein Marken­zei­chen werden würden und er sich nach dem Ritter­schlag der Queen Sir Elton nennen darf, war damals wahrlich nicht abzuse­hen. Im Laufe seiner Karrie­re gewann er zahlrei­che Preise: Grammys, Brit Awards, Golden Globes, den renom­mier­ten Ivor Novel­lo Award sowie zwei Oscars.

Mehr als insge­samt 170 Konzer­te in Deutschland

Seit Anfang der 1970er Jahre tourt Elton John um den Globus, allein in Deutsch­land hat er während seiner Laufbahn mehr als 170 Konzer­te gegeben. Nach über fünf Jahrzehn­ten auf der Bühne will sich der Musiker, der mit Ehemann und zwei Söhnen in Los Angeles lebt, zurück­zie­hen und Zeit mit seiner Familie verbrin­gen. 2018 hatte er seine große Abschieds­tour­nee gestar­tet, die dann aber krank­heits- und coronabe­dingt unter­bro­chen werden musste. In Anspie­lung an einen seiner größten Hits wurde die Konzert­rei­se «Farewell (Lebewohl) Yellow Brick Road» genannt.

Für Sonntag ist eine weite­re Show in Leipzig geplant. 2023 soll es dann noch ein paar finale Deutsch­land-Auftrit­te geben, etwa in Hamburg und in München. In der bayeri­schen Haupt­stadt hatte er dem deutschen Publi­kum eigent­lich schon 2019 Lebewohl gesagt.

«Ihr seid für immer in meinem Herzen, Danke Frank­furt, Danke Deutsch­land», rief der Musiker kurz vor Ende seiner Show in der Mainme­tro­po­le, wo er erstmals 1972 in der Jahrhun­dert­hal­le aufge­tre­ten war. Ganz zum Schluss spielt er «Goodbye Yellow Brick Road», vom Publi­kum gab es tosen­den Applaus. Es war wohl der aller­letz­te Auftritt des großen Elton John in Hessen.

Von Jenny Tobien, dpa