VENEDIG (dpa) — Der Bundes­fi­nanz­mi­nis­ter spricht von einem «großen geschicht­li­chen Moment». Immer­hin 131 Staaten haben den Plänen für eine globa­le Steuer­re­form zugestimmt. Betrof­fen sind unter anderem große Digitalkonzerne.

Die Finanz­mi­nis­ter der großen Indus­trie- und Handels­staa­ten haben nach Angaben von Vizekanz­ler Olaf Scholz (SPD) eine globa­le Steuer­re­form mit Mindest­steu­ern für große Unter­neh­men beschlossen.

Scholz sprach am Samstag beim Treffen mit seinen G20-Amtskol­le­gen in Venedig von einem «großen geschicht­li­chen Moment». «Die G20-Staaten haben sich jetzt hier darauf verstän­digt, dass sie eine neue Ordnung der inter­na­tio­na­len Besteue­rung mitein­an­der verein­ba­ren wollen», sagte er. Am Ende der Minis­ter-Debat­te habe es Szenen­ap­plaus gegeben.

Auf Arbeits­ebe­ne haben bereits 131 Staaten weltweit den Plänen zugestimmt. Die Mindest­steu­er von 15 Prozent soll verhin­dern, dass Unter­neh­men ihren Sitz in Niedrig­steu­er­län­der verla­gern und die Staaten ihre Unter­neh­men­steu­ern im Wettbe­werb gegen­ein­an­der immer weiter senken. Außer­dem sollen inter­na­tio­na­le Unter­neh­men künftig nicht nur in ihrem Heimat­land Steuern zahlen, sondern auch da, wo sie gute Geschäf­te machen. Das betrifft unter anderem große Digital­kon­zer­ne, die bisher oft insge­samt nur wenig Steuern zahlen.