LOS ANGELES (dpa) — Vom kalifor­ni­schen Compton bis an die Spitze der Charts: Artis Leon Ivey Jr. — besser bekannt als Coolio — schaff­te es 1995 unter die ganz Großen. Nun ist der Rapper gestorben.

Der US-Rapper Coolio, in den 1990er Jahren mit dem Hit «Gangsta’s Paradi­se» bekannt gewor­den, ist tot. Er sei am Mittwoch­nach­mit­tag (Ortszeit) in Los Angeles gestor­ben, teilte sein langjäh­ri­ger Manager und Freund Jarez Posey US-Medien mit. Der Grammy-Preis­trä­ger wurde 59 Jahre alt. Cooli­os Agentur in Großbri­tan­ni­en bestä­tig­te der Deutschen Presse-Agentur den Tod des Musikers.

Seine aktuel­le Manage­rin Sheila Finegan schrieb in einer Erklä­rung, aus der unter anderem die «Los Angeles Times», die «Washing­ton Post» und der Sender CNN zitier­ten: «Er hat die Welt mit der Gabe seines Talents bewegt und wird sehr vermisst werden.» Coolio sei am Nachmit­tag im Haus eines Bekann­ten im Bad zusam­men­ge­bro­chen, sagte Posey dem Portal «TMZ.com», das als erstes den Tod gemel­det hatte.

Die Todes­ur­sa­che war zunächst nicht bekannt. Die Feuer­wehr sei wegen eines medizi­ni­schen Notfalls zu dem Haus gerufen worden, berich­te­te CNN. Rettungs­sa­ni­tä­ter hätten vergeb­lich versucht, den Patien­ten wiederzubeleben.

«Fried­li­che Reise, Bruder»

Der überra­schen­de Tod des Rappers löste in der Musik­sze­ne Bestür­zung aus. «Fried­li­che Reise, Bruder», schrieb Drummer und Rap-Musiker Questl­ove (51) auf Insta­gram. Dies sei eine «trauri­ge Nachricht», poste­te Rapper Ice Cube (53) auf Twitter. Er habe selbst den Aufstieg von Coolio an die Spitze der Branche miterlebt.

Der aus dem Bundes­staat Pennsyl­va­nia stammen­de Künst­ler starte­te seine Karrie­re im kalifor­ni­schen Compton, einem Stadt­teil von Los Angeles, der eine Reihe großer Westco­ast-Rapper wie Dr. Dre oder Ice Cube hervor­brach­te. Der Musiker, mit bürger­li­chem Namen Artis Leon Ivey Jr., lande­te 1995 mit «Gangsta’s Paradi­se» einen Nummer-eins-Hit. Der Song, der auch auf dem Sound­track des Films «Dange­rous Minds» mit Michel­le Pfeif­fer vertre­ten ist, brach­te ihm einen Grammy ein.

Im Juli dieses Jahres erreich­te der Song die Marke von einer Milli­ar­de Aufru­fen bei Youtube, wie das Magazin «Billboard» berich­te­te. Erfolg hatte Coolio auch mit Songs wie «Fanta­stic Voyage» und «I Remem­ber». Er wirkte zudem in TV-Serien und Filmen wie «Batman & Robin» und «Dracu­la 3000» mit.

Wegen illega­len Drogen- und Waffen­be­sit­zes geriet der Rapper wieder­holt mit dem Gesetz in Konflikt. Auch in Deutsch­land stand er 1998 vor Gericht. Damals wurde er wegen Beihil­fe zu Raub und Körper­ver­let­zung zu sechs Monaten auf Bewäh­rung und zu einer Geldstra­fe verurteilt.