Die Zahlen der gemel­de­ten Corona-Neuin­fek­tio­nen steigen am Wochen­en­de weiter. Nur in drei Bundes­län­dern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell unter 100.

BERLIN (dpa) — Die Zahlen der gemel­de­ten Corona-Neuin­fek­tio­nen sind am Wochen­en­de erneut gestie­gen: Die deutschen Gesund­heits­äm­ter melde­ten dem Robert Koch-Insti­tut (RKI) inner­halb eines Tages bis Samstag 20.472 und bis Sonntag 17.176 neue Infek­tio­nen mit dem Virus Sars-CoV‑2.

Das sind jeweils grob 4000 Fälle mehr als am Samstag und Sonntag voriger Woche. Generell sind sonntags die vom RKI gemel­de­ten Fallzah­len meist niedri­ger, unter anderem weil am Wochen­en­de weniger getes­tet wird.

Die Sieben-Tage-Inzidenz — also die Zahl der Corona-Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner binnen einer Woche — stieg nach RKI-Angaben auf 129,7, wie aus Zahlen vom Sonntag­mor­gen hervor­geht. Damit ist der Wert ähnlich hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 3.09 Uhr wieder, nachträg­li­che Änderun­gen oder Ergän­zun­gen des RKI sind möglich.

Die Zahl der Todes­fäl­le sank dagegen: Inner­halb von 24 Stunden verzeich­ne­te das RKI bis Samstag 183 und bis Sonntag 90 Todes­fäl­le in Verbin­dung mit einer nachge­wie­se­nen Sars-CoV-2-Infek­ti­on. Vor einer Woche waren es 226 und 99 Todes­fäl­le gewesen. Der Höchst­stand von 1244 neu gemel­de­ten Todes­fäl­len war am 14. Januar erreicht worden.

Den Anstieg des Infek­ti­ons­ge­sche­hens nach dem jüngs­ten Lockdown führen Exper­ten auch auf die weite Verbrei­tung anste­cken­de­rer Varian­ten zurück. Bei den binnen 24 Stunden regis­trier­ten Neuin­fek­tio­nen war mit 33.777 am 18. Dezem­ber der höchs­te Wert erreicht worden — er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Auffäl­lig sind die regio­na­len Unter­schie­de: Bei den Bundes­län­dern hatten laut RKI am Sonntag Thürin­gen mit 232 und Sachsen mit 183 die höchs­ten Inziden­zen. Unter 100 lagen die Werte nur in drei Ländern: in Schles­wig-Holstein (67), im Saarland (78) und in Rhein­land-Pfalz (99). In den Landkrei­sen schwank­ten die Inziden­zen noch stärker: zwischen 514 im thürin­gi­schen Landkreis Greiz und 19 im nieder­säch­si­schen Landkreis Nordfriesland.

Insge­samt zählte das RKI seit Beginn der Corona-Pande­mie 2 772 401 nachge­wie­se­ne Infek­tio­nen mit Sars-CoV‑2 in Deutsch­land. Die tatsäch­li­che Gesamt­zahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infek­tio­nen nicht erkannt werden. Die Gesamt­zahl der Menschen, die an oder unter Betei­li­gung einer nachge­wie­se­nen Infek­ti­on mit Sars-CoV‑2 gestor­ben sind, stieg auf 75 870.

Der bundes­wei­te Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebe­richt vom Samstag­abend bei 1,19 (Vortag 1,14). Das bedeu­tet, dass 100 Infizier­te rechne­risch 119 weite­re Menschen anste­cken. Der Wert bildet jeweils das Infek­ti­ons­ge­sche­hen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für länge­re Zeit unter 1, flaut das Infek­ti­ons­ge­sche­hen ab; liegt er anhal­tend darüber, steigen die Fallzahlen.