AUGSBURG (dpa/lby) — Mit der Nürnber­ge­rin Tessa Ganse­rer könnte in den nächs­ten Bundes­tag eine Trans­frau aus Bayern einzie­hen. Trans­men­schen sind Perso­nen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrie­ben wurde, nicht zugehö­rig fühlen. Die bayeri­schen Grünen nominier­ten die Landtags­ab­ge­ord­ne­te auf ihrem Partei­tag am Wochen­en­de in Augsburg auf Platz 13 der Landes­lis­te für den Bundes­tag. Bisher sitzen elf bayeri­sche Grünen-Abgeord­ne­te im Bundestag.

Sollten sich aller­dings die derzei­ti­gen Umfra­ge­er­geb­nis­se für die Partei bei der Wahl im Septem­ber in etwa bewahr­hei­ten und in tatsäch­li­che Stimmen umgemünzt werden, würden Listen­plät­ze bis etwa 25 in Bayern zum Einzug ins deutsche Parla­ment reichen. Platz 13 gilt damit als sehr aussichtsreich.

In Nordrhein-Westfa­len kandi­diert mit Nyke Slawik aus Lever­ku­sen ebenfalls eine Trans­frau auf dem als sicher gelten­den Listen­platz elf. Die bayeri­schen Grünen nominier­ten zudem auf Platz 25 — dem immer noch Chancen einge­räumt werden — die Trans­frau Victo­ria Broßart.

Ganse­rer war 2013 in den bayeri­schen Landtag gewählt worden. Die 43-jähri­ge Diplom-Ingenieu­rin für Wald- und Forst­wirt­schaft lebt mit Frau und Kindern in Nürnberg.