SIGMARINGEN — Gut ein Jahr nach dem Spaten­stich haben Projekt­part­ner und Gäste mit der Grund­stein­le­gung am Freitag den nächs­ten Meilen­stein beim Neubau der Bertha-Benz-Schule in Sigma­rin­gen gefei­ert. Landrä­tin Stefa­nie Bürkle erinner­te bei ihrer Begrü­ßung der Vertre­ter aus Politik, Verwal­tung und Schule daran, dass schon in der Bibel ein „Eckstein“ erwähnt wird: „Der Stein, den die Bauleu­te verwor­fen haben, ist zum Eckstein gewor­den.“ (Psalm 118, Vers 22) Bei öffent­li­chen Gebäu­den sei es guter Brauch und Sitte, einen symbo­li­schen Grund­stein zu legen, auf dem im übertra­ge­nen Sinne das neue Bauwerk errich­tet wird, sagte sie.

Treu blieben die Verant­wort­li­chen auch der Tradi­ti­on, bei der Grund­stein­le­gung eine Zeitkap­sel zu befül­len – unter anderem mit Entwurfs­plä­nen für das Bauwerk, Zeitungs­aus­schnit­ten zum Neubau, einem Programm­heft zum 50-jähri­gen Bestehen des Landkrei­ses Sigma­rin­gen sowie Klein- und Schein­geld. Als die nächs­ten wesent­li­chen Schrit­te kündig­te die Landrä­tin den Baube­ginn des Parkhau­ses für Anfang kommen­den Jahres und das Richt­fest für März 2024 an.

Nach rund dreijäh­ri­ger Planung des Projekts und einem europa­wei­ten Verga­be­ver­fah­ren hatte der Kreis­tag des Landkrei­ses Sigma­rin­gen im Mai 2022 den Auftrag für Planung, Bau und Betrieb der Bertha-Benz-Schule mit einem Gesamt­vo­lu­men von rund 99 Millio­nen Euro an die Georg Reisch GmbH & Co. KG aus Bad Saulgau verge­ben. Auf erste vorbe­rei­ten­de Baumaß­nah­men folgte im Januar 2023 das Stellen der fünf weithin sicht­ba­ren Baukrä­ne. Seitdem wächst das Gebäu­de erkenn­bar in die Höhe. Jeden Tag sind auf der Baustel­le 80 bis 100 Handwer­ker tätig, um den weite­ren Baufort­schritt unter Einhal­tung des Zeit- und Kosten­plans zu gewährleisten.

Paral­lel zum Bau des Schul­ge­bäu­des wird 2024 mit der Errich­tung des Parkhau­ses begon­nen, das nach der Fertig­stel­lung Platz für rund 280 Autos bieten wird. Ergän­zend dazu lässt die Stadt Sigma­rin­gen ab Mitte 2024 in unmit­tel­ba­rer Nachbar­schaft eine neue Bushal­te­stel­le anlegen.

Statt den bislang genutz­ten fünf Schul­ge­bäu­den der Bertha-Benz-Schule mit ihrem gewerb­li­chen, ernäh­rungs- und sozial­wis­sen­schaft­li­chen Bildungs­an­ge­bot, entsteht mit dem Neubau auf insge­samt rund 40.000 Quadrat­me­tern Grund­stücks­flä­che ein hochwer­ti­ges Schul­ge­bäu­de mit rund 20.300 Quadrat­me­tern Brutto­ge­schoss­flä­che. Einge­bet­tet in eine natur­na­he Streu­obst­wie­se, wird sich das Gebäu­de in das umgeben­de Landschafts­bild einfü­gen. Ausge­stat­tet wird der Schul­neu­bau mit moder­nen Energie­ef­fi­zi­enz­tech­no­lo­gien in Form von Photo­vol­ta­ik­an­la­gen sowie einer kombi­nier­ten Wärme­ver­sor­gung durch eine Luft-Wasser-Wärme­pum­pe und Fernwär­me. Darüber hinaus erfolgt die Ausfüh­rung nach dem energe­ti­schen Standard BEG 40 QNG und erfüllt die Krite­ri­en für eine Platin-Zerti­fi­zie­rung der Deutschen Gesell­schaft für Nachhal­ti­ges Bauen (DGNB).

„Der heraus­ra­gen­de Stellen­wert des Gebäu­des lässt sich schon daran erken­nen, dass bundes­weit bislang erst sechs Bildungs­bau­ten nach diesem hohen Standard eine Zerti­fi­zie­rung erfah­ren haben“, sagt Landrä­tin Stefa­nie Bürkle. Für die beruf­li­che Bildung im Landkreis Sigma­rin­gen bilde der Neubau einen Meilen­stein, der ideale und zukunfts­ge­rech­te Grund­la­gen für die Ausbil­dung der kommen­den Genera­tio­nen biete. „Das Projekt wird neben techni­schen Anfor­de­run­gen auch hohen Quali­täts­an­sprü­chen in ökolo­gi­scher, ökono­mi­scher und sozio­kul­tu­rel­ler Hinsicht gerecht.“