BERLIN (dpa) — Für Haushal­te kommt einiges zusam­men: Das Jahr ist relativ kühl, der CO2-Preis und stark gestie­ge­ne Kosten für Öl und Gas drücken zusätz­lich auf die Heiz-Rechnung. Doch es gibt Einsparmöglichkeiten.

Viele Haushal­te in Deutsch­land müssen sich nach einer Progno­se auf deutlich höhere Heizkos­ten in diesem Jahr einstellen.

Steigen­de Energie­prei­se, kühle­res Wetter und der neue CO2-Preis führen in diesem Jahr im Schnitt zu 13 Prozent höheren Heizkos­ten in Häusern mit Erdgas-Heizung, wie die gemein­nüt­zi­ge Beratungs­ge­sell­schaft co2online am Mittwoch mitteil­te. Im vergan­ge­nen Jahr waren die Heizkos­ten noch um fünf Prozent gesunken.

Noch teurer wird es 2021 in Häusern mit Ölhei­zung, wo mit 44 Prozent höheren Kosten gerech­net wird — nach einem Rückgang um 27 Prozent im Vorjahr. Auf Kosten­stei­ge­run­gen im einstel­li­gen Prozent­be­reich muss sich demnach einstel­len, wer mit Fernwär­me, Wärme­pum­pen und Holzpel­lets heizt.

Langfris­ti­ges Planen mit Heizöl und Erdgas werde immer schwie­ri­ger, sagte co2on­line-Geschäfts­füh­re­rin Tanja Loitz. Sie verwies darauf, dass der in diesem Jahr einge­führ­te CO2-Preis künftig steige; so will der Bund den Ausstoß von klima­schäd­li­chem Kohlen­di­oxid (CO2) senken. Loitz empfahl Hausei­gen­tü­mern, den Umstieg auf erneu­er­ba­re Energie zu prüfen. Bis zu 490 Euro im Jahr ließen sich einsparen.

«Auch unabhän­gig von den Kosten sollte nicht unnötig geheizt werden», riet Melanie Weber-Moritz, die Bundes­di­rek­to­rin des Deutschen Mieter­bunds. «Denn ein sparsa­mer Verbrauch bedeu­tet gleich­zei­tig einen Beitrag für den Klimaschutz.»

Für den Heizspie­gel wurden 123.000 Daten­sät­ze aus Häusern mit Zentral­hei­zung aus dem Jahr 2020 analy­siert. Als Beispiel­woh­nung galt eine 70-Quadrat­me­ter-Wohnung in einem Mehrfa­mi­li­en­haus. Knapp jede zweite Wohnung in Deutsch­land wird nach Daten des Bundes­ver­bands der Energie- und Wasser­wirt­schaft mit Gas beheizt, jede vierte mit Öl.