DARMSTADT (dpa) — Samstag­mor­gen wird der Höhepunkt der Persei­den-Stern­schnup­pen erwar­tet. Die Erde fliegt dieser Tage durch die Trümmer­wol­ke eines Kometen. Am Nacht­him­mel gibt es aber einen Störfaktor.

Meist klarer Himmel und doch ein Störfak­tor: An diesem Wochen­en­de erreicht ein Stern­schnup­pen­strom am Nacht­him­mel sein Maximum. Seinen Höhepunkt habe der Persei­den­strom am Samstag­mor­gen gegen drei Uhr, sagte der Vorsit­zen­de der Verei­ni­gung der Stern­freun­de in Deutsch­land, Sven Melch­ert. Während das Wetter am Samstag­mor­gen und auch in den kommen­den Tagen meist einen freien Blick in den Nacht­him­mel gewährt, gibt es einen anderen Störfak­tor. Der Höhepunkt der verglü­hen­den kosmi­schen Trümmer­tei­le ist rund 24 Stunden nach Vollmond — und somit stört das Licht des Erdtra­ban­ten für Schau­lus­ti­ge das Spektakel.

Um den Schwarm der Persei­den zu sehen, sollten Neugie­ri­ge nach Angaben der Stern­freun­de nach Osten schau­en. Sternen­gu­cker könnten norma­ler­wei­se etwa 30 bis 50 Meteo­re pro Stunde wahrneh­men. Durch den vom Mond aufge­hell­ten Himmel werde man dieses Jahr aber nur einen Blick auf die hells­ten Exempla­re erhaschen können. Der Trabant stehe die ganze Nacht über dem Horizont.

Das Wetter macht den Stern­gu­ckern aber keinen Strich durch die Rechnung. «Sieht gut aus», sagte der Sprecher des Deutschen Wetter­diens­tes in Offen­bach, Andre­as Fried­rich. Es gebe keine Wetter­än­de­rung und somit weiter milde und sternen­kla­re Nächte. «Die Bedin­gun­gen sind wunder­bar in ganz Deutsch­land.» Einzig im Südos­ten vom Erzge­bir­ge bis in den Bayeri­schen Wald könne es Wolken, aber keine Wolken­de­cke geben. Und so empfiehlt auch Melch­ert: «Das Auftre­ten der Persei­den ist nicht auf die kurze Zeit des Maximums beschränkt, man kann auch in den Tagen davor und danach sein Glück versu­chen» — am besten bequem liegend mit entspann­tem Blick nach oben in östli­che Richtung.

Die Persei­den schei­nen aus dem Stern­bild Perseus zu kommen, doch sie sind eine Wolke von Trümmer­teil­chen des Kometen 109P/S­wift-Tuttle, in die die Erde jedes Jahr auf ihrer Umlauf­bahn um die Sonne eintaucht. Der Komet wurde nach Angaben der Stern­freun­de am 19. Juli 1862 unabhän­gig vonein­an­der von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt und braucht für einen Umlauf um die Sonne rund 133 Jahre. Das nächs­te Mal dürfte der Komet von der Erde aus im Jahr 2126 sicht­bar werden.