OCHSENHAUSEN — Einmal im Monat trifft sich der Samstags­Club der St. Elisa­beth-Stiftung in den Räumen der Christ­li­chen Gemein­de in Ochsen­hau­sen. Behin­der­te und nicht­be­hin­der­te Kinder und Jugend­li­che können hier gemein­sam einen schönen Tag erleben: Mit Spielen, Basteln und Kochen wie auch mit ausge­dehn­ten Ausflü­gen in die Umgebung. Für die Betreu­ung sorgen quali­fi­zier­te ehren­amt­li­che Mitar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter. 

Nevio ist kaum zu bändi­gen. Der Sechs­jäh­ri­ge saust an den Tisch­ki­cker, kurbelt im Duell mit Mitar­bei­te­rin Sabine Ermisch an den Stangen und jubelt, wenn er den Ball ins Tor beför­dert. Zwischen­drin erzählt er, wie gern er ins Kinder­mu­se­um in Neu-Ulm geht: „Da kann man Kunst am Bildschirm machen“. Nevio ist einer von drei regel­mä­ßi­gen Besuchern des Samstags­Clubs der St. Elisa­beth-Stiftung in Ochsen­hau­sen. Hier trifft man sich einmal im Monat. Es dürfen gern ein paar mehr Gäste dazukom­men, findet auch Nevio, der sich sehr darüber freuen würde.

Die Samstags­Clubs sind ein Angebot der St. Elisa­beth-Stiftung, welches sie in mehre­ren Städten der Region betreibt — in Laupheim, Biber­ach, Riedlin­gen und Ehingen sind sie gut besucht. Das Ziel definiert Organi­sa­to­rin Sabine Ermisch, die ansons­ten im Bereich Teilha­be und Inklu­si­on arbei­tet, so: Behin­der­te und nicht­be­hin­der­te Kinder und Jugend­li­che zusam­men­brin­gen, ihnen einen gemein­sa­men und abwechs­lungs­rei­chen Samstag bieten — und dadurch vor allem die Eltern der Kinder mit Handi­cap im Alltag entlas­ten und ihnen Zeit für sich zu geben: „Sie können dann in Ruhe auf den Markt oder zum Einkau­fen oder für sich etwas unternehmen“.
An diesem Samstag wird in der kleinen Runde erstmal gebas­telt. Nevio hat mit seiner einge­färb­ten Handflä­che einen knall­ro­ten Abdruck aufs Papier gedrückt und malt ihn jetzt aus. Lena, 14, die andere Besuche­rin, ist hochkon­zen­triert dabei, eine silber­glän­zen­de Metall­do­se mit schwar­zer Farbe zu verse­hen: „Das wird ein Marienkäfer“.

Was bringt der Tag noch? „Heute Mittag gibt es Pizza“, berich­tet Betreue­rin Nadine Kiessling. Sie leitet ehren­amt­lich den Samstags­Club in Ochsen­hau­sen, arbei­tet ansons­ten als Erzie­he­rin und ist seit drei Jahren dabei. Damals hat sie über einen Zeitungs­be­richt erfah­ren, dass Betreu­ungs­kräf­te für den Samstags­Club gesucht werden – genau wie ihre Kolle­gin Stepha­nie Süka, die als Sozial­ar­bei­te­rin ebenfalls über einen profes­sio­nel­len Hinter­grund für diese Aufga­be verfügt. „Die ganz unter­schied­li­chen Kinder, die Dankbar­keit der Eltern und der Kinder“ sind für beide das Schöne und Motivie­ren­de an der Mitarbeit.

Dazu gehört viel Organi­sa­ti­ons­ar­beit. Immer wieder geht es auf Exkur­si­on in die Umgebung: Nach Neu-Ulm ins Kinder­mu­se­um und ins Kinder­ki­no, nach Biber­ach zum Indoor-Spiel­platz oder ins Allgäu zum Bauern­hof. „Wir haben Kontak­te zu einem Hof mit Kühen und anderen Tieren, und die Kinder können auf dem Traktor mitfah­ren“, berich­tet Sabine Ermisch, „das ist eine tolle Sache“. Für die Ausflü­ge stellt die St. Elisa­beth-Stiftung ihre Klein­bus­se zur Verfü­gung, die auch Rollstüh­le trans­por­tie­ren können. 

Sabine Ermisch lädt inter­es­sier­te Famili­en ein, zu einem Schnup­per­tag vorbei­zu­kom­men, der nächs­te Termin des Samstags­Clubs in Ochsen­hau­sen ist am 20. Mai. Weil im Vorfeld organi­sa­to­ri­sche Fragen geklärt werden müssen, ist eine Anmel­dung nötig. Sabine Ermisch ist unter Tel. 0176 10489072 und E‑Mail (Sabine.Ermisch@st-elisabeth-stiftung.de) erreich­bar und beant­wor­tet alle Fragen rund um den SamstagsClub.