BOLSTERLANG/BAYRISCHZELL (dpa) ‑Nach hefti­gen Schnee­fäl­len öffnen am Wochen­en­de weite­re Skilif­te in den bayeri­schen Alpen. Auch abseits der Pisten dürften Bergsport­ler die Verhält­nis­se für Touren durch die Berge nutzen. Beson­ders in einer Region ist dabei aber Vorsicht geboten.

Zum Saison­start mehre­rer Lifte und Seilbah­nen in den bayeri­schen Alpen am Wochen­en­de sollten Bergsport­ler vor allem im Allgäu abseits der Pisten Vorsicht walten lassen. Der Lawinen­warn­dienst stuft die Gefahr durch Lawinen in der Region nach Angaben vom Freitag (Stand 18.00 Uhr) oberhalb der Waldgren­ze als «groß» ein (Warnstu­fe vier von fünf), in niedri­ge­ren Lagen als «erheb­lich» (Warnstu­fe drei).

Auch wegen bis zu 70 Zenti­me­ter Neuschnee in den vergan­ge­nen Tagen könnten sich dort große Lawinen von selbst lösen, teilte der Warndienst mit. Haupt­pro­blem im Allgäu sei aber der Trieb­schnee, der durch Verwe­hun­gen entste­he. Für Bergsport­ler gelte es daher, solche Ablage­run­gen in steilem Gelän­de zu meiden. Diese seien gut erkenn­bar, wenn sie nicht von Neuschnee überla­gert würden. Das ist im Allgäu durch­aus möglich: Der Deutsche Wetter­dienst rechne­te am Freitag in der Region mit weite­ren Schnee­fäl­len am Samstag.

Auch in den höheren Lagen über 1600 Meter des übrigen bayeri­schen Alpen­raums ist das Risiko von Abgän­gen dem Bericht zufol­ge «erheb­lich» (Warnstu­fe drei). Unter­halb dessen ist die Gefahr laut Lawinen­warn­zen­tra­le am Samstag «mäßig» (Warnstu­fe zwei).

Dass auch bei dieser Lage Vorsicht geboten ist, zeigte am Freitag aber ein Vorfall im Landkreis Traun­stein: Eine 41-Jähri­ge stürz­te am Gipfel des Hochgern in eine steile Rinne und löste so eine Lawine aus. Sie wurde schwer verletzt gebor­gen und ins Kranken­haus gebracht.

Neben einzel­nen Skige­bie­ten im Allgäu wie an der Hörner­bahn in Bolster­lang wollen am Wochen­en­de auch die oberbaye­ri­schen Skige­bie­te Sudel­feld und Spitzing­see in die Saison starten. Nach den jüngs­ten Beschlüs­sen des bayeri­schen Kabinetts können Geimpf­te und Genese­ne dann ohne zusätz­li­chen Test in die Skilif­te steigen. Die vorhe­ri­ge Regelung mit 2G plus — also mit zusätz­li­chem Schnell­test — hatte bei den Seilbahn­trei­bern Unver­ständ­nis ausgelöst.