KÖLN (dpa) — Vergan­ge­ne Woche sollen vier Impfgeg­ner vor der Privat­woh­nung von SPD-Politi­ker Karl Lauter­bach in Köln demons­triert haben. NRW-Innen­mi­nis­ter Reul warnt vor einer Radikalisierung.

Vier Impfgeg­ner haben vor der Kölner Privat­woh­nung des SPD-Politi­kers Karl Lauter­bach eine unange­mel­de­te Demons­tra­ti­on veranstaltet.

Die Polizei beende­te die Versamm­lung am vergan­ge­nen Freitag­abend, wie die Kölner Polizei auf dpa-Anfra­ge bestä­tig­te. Am Montag wurde bekannt, dass Lauter­bach neuer Gesund­heits­mi­nis­ter wird.

Warnung vor Radikalisierung

Die Ermitt­ler gehen davon aus, dass die Corona-Leugner Lauter­bach ausge­sucht hatten, weil er immer wieder in den Medien aufge­tre­ten ist. In einem Bericht an den Innen­aus­schuss des Düssel­dor­fer Landtags warnt das Innen­mi­nis­te­ri­um in diesem Kontext vor einer zuneh­men­den «Emotio­na­li­sie­rung und Radika­li­sie­rung» durch die jüngs­ten Beschlüs­se von Bund und Ländern, die vor allem Einschrän­kun­gen für nicht-immuni­sier­te Menschen bedeu­ten. In Öster­reich, den Nieder­lan­den und Belgi­en sei bereits eine «Verschär­fung des Protest­ge­sche­hens bis hin zu gewalt­tä­ti­gen Ausschrei­tun­gen zu konstatieren.»

Innen­mi­nis­ter Herbert Reul (CDU) sagte laut «WAZ» über die Radika­li­sie­rung von Corona-Leugnern: «Wir müssen davon ausge­hen, dass aus der Bewegung heraus auch weiter gegen die freiheit­lich-demokra­ti­sche Grund­ord­nung agitiert wird, dass es nicht nur um Corona geht und dass ein Teil der Anhän­ger auch Gewalt befür­wor­tet oder sogar anwen­den wird.»