ISTANBUL (dpa) — Der Getrei­de-Frach­ter «Razoni» aus der Ukrai­ne hat die durch Istan­bul verlau­fen­de Meerenge Bospo­rus sicher erreicht. Nun hat die Inspek­ti­on des Schif­fes durch ukrai­ni­sche und russi­sche Vertre­tern begonnen.

Inter­na­tio­na­le Kontrol­leu­re haben mit der Inspek­ti­on des ersten mit ukrai­ni­schem Getrei­de belade­nen Frach­ters seit Beginn des russi­schen Angriffs­kriegs begon­nen. Exper­ten der Ukrai­ne, Russlands, der Türkei und der Verein­ten Natio­nen seien am Mittwoch­mor­gen in Istan­bul an Bord der «Razoni» gegan­gen und hätten ihre Arbeit aufge­nom­men, teilte das türki­sche Vertei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um mit. Sie sollen sicher­stel­len, dass keine unerlaub­te Fracht geladen ist. Nach Angaben des Senders CNN Türk besteht das Team aus 20 Perso­nen. Die Inspek­ti­on dauere etwa eine Stunde.

Das mit rund 26.000 Tonnen Mais aus der Ukrai­ne belade­ne Schiff war am Diens­tag­abend am Schwarz­meer-Eingang der durch Istan­bul verlau­fen­den Meerenge Bospo­rus einge­trof­fen und ankert dort. Die Exper­ten wurden mit zwei Booten zum Frach­ter gebracht, wie TV-Bilder zeigten. Nach der Freiga­be soll der Frach­ter den Bospo­rus passie­ren und über das Mittel­meer weiter in den Libanon fahren.

Die «Razoni» hatte am Montag als erstes Schiff im Rahmen des Ende Juli von der Ukrai­ne und Russland unter­zeich­ne­ten Abkom­mens den ukrai­ni­schen Schwarz­meer-Hafen Odessa verlas­sen. Kiew zufol­ge warten bereits weite­re Schif­fe darauf, ablegen zu können. Sie sollen über einen siche­ren Korri­dor durch vermin­tes Gewäs­ser im Schwar­zen Meer gelotst und vor der Ausfahrt ins Mittel­meer von ukrai­ni­schen, russi­schen, türki­schen und UN-Exper­ten überprüft werden. Damit soll der Export von Millio­nen Tonnen Getrei­de gesichert werden, die in der Ukrai­ne wegen des russi­schen Angriffs­kriegs festhängen.