SIGMARINGEN – 48 europäi­sche Gemein­den, Städte und Landkrei­se nahmen am 5. Novem­ber 2021 in Ravens­burg den European Energy Award Gold entge­gen – die Auszeich­nung für beson­ders aktive Kommu­nen für mehr Klima­schutz, Energie­ef­fi­zi­enz und erneu­er­ba­re Energien. Auch die Stadt Sigma­rin­gen durfte sich über den Goldsta­tus freuen. 

„Gerade als Kommu­ne ist es uns wichtig, in Sachen Klima­schutz als Vorbild voran­zu­ge­hen und das Bewusst­sein für Nachhal­tig­keit zu stärken. Entschei­dend für unseren Erfolg sind dabei starke Initia­to­ren, die hier vor Ort neue Impul­se setzen. Wir wollen uns mit dieser Auszeich­nung nicht rühmen, sondern sicht­bar machen, was wir hart erarbei­tet haben: nämlich einen messba­ren Fortschritt für den Klima­schutz. Schließ­lich gilt es auch, die Bevöl­ke­rung mitzu­neh­men und vom Sinn der Maßnah­men zu überzeu­gen. Denn heutzu­ta­ge steht eine kommu­na­le Verwal­tung vor beson­de­ren Heraus­for­de­run­gen: Einer­seits steht die Bekämp­fung des Klima­wan­dels im Fokus, anderer­seits grenzt die Haushalts­la­ge den Handlungs­spiel­raum ein. Der eea zeigt uns Wege für eine sinnvol­le kommu­na­le Energie- und Klima­schutz­po­li­tik auf.“, erklär­te Bürger­meis­ter Dr. Marcus Ehm, der das Sigma­rin­ger Energie­team leitet.

In ihrer digita­len Grußbot­schaft unter­strich EU-Kommis­si­ons­prä­si­den­tin Ursula von der Leyen die Bedeu­tung dieser Auszeich­nung: „Der Weg zur Klima­neu­tra­li­tät führt durch unsere Städte und Regio­nen. Ich danke Ihnen allen für Ihre Bemühun­gen, diese sind unverzichtbar.“
Dieser Tage disku­tie­ren Länder aus der ganzen Welt im Rahmen der Klima­kon­fe­renz in Glasgow, welche Klima­zie­le sich die Weltge­mein­schaft setzen will. Die Gemein­den, Städte und Landkrei­se, die mit dem European Energy Award Gold ausge­zeich­net sind, gehen seit Jahren als Vorbil­der voran und zeigen mit einer konse­quen­ten Energie- und Klima­po­li­tik sowie konkre­ten Maßnah­men, wie der Weg zur Klima­neu­tra­li­tät ausse­hen kann. 

An der Veran­stal­tung im Kunst­mu­se­um Ravens­burg wurden in Anwesen­heit der Präsi­den­tin des inter­na­tio­na­len Vereins eea Gudrun Heute-Bluhm, von Ravens­burgs Oberbür­ger­meis­ter Dr. Daniel Rapp und Minis­te­ri­al­di­ri­gent Martin Eggstein, in Vertre­tung von Umwelt­mi­nis­te­rin Thekla Walker, 48 Gemein­den, Städte und Landkrei­se aus Deutsch­land, Frank­reich, Itali­en, Liech­ten­stein, Luxem­burg, Öster­reich und der Schweiz mit dem European Energy Award Gold ausge­zeich­net. Auch EU-Kommis­si­ons­prä­si­den­tin Ursula von der Leyen richte­te das Wort in einer digita­len Botschaft an die Anwesen­den. Sie dankte allen ausge­zeich­ne­ten Kommu­nen für die Verant­wor­tung, die sie überneh­men, und ermutig­te sie, die auf der Weltbüh­ne getrof­fe­nen Verpflich­tun­gen in lokale Klima­schutz­ak­ti­vi­tä­ten umzusetzen. 

Die Gastge­ber­stadt Ravens­burg, welche ebenfalls zu den Preis­trä­ger­kom­mu­nen zählte, zeigte anhand eigener Beispie­le, wie solche lokalen Klima­schutz­maß­nah­men konkret in der Kommu­ne umgesetzt werden können. Zentral dabei ist der Klima­kon­sens, ein ambitio­nier­tes Programm, mit dem die Stadt bis spätes­tens 2040 klima­neu­tral werden möchte. Maßnah­men dazu sind z. B. mehr Nah- und Fernwär­me­lei­tun­gen oder das E‑Bike-Verleih­sys­tem über die Mobili­täts­platt­form der Techni­schen Werke Schus­sen­tal sowie eine Verbes­se­rung des Öffent­li­chen Perso­nen­nah­ver­kehrs und der Radwegeinfrastruktur.

Rund 150 Teilneh­men­de aus mehre­ren europäi­schen Ländern waren vor Ort in Ravens­burg anwesend, um die verdien­te Auszeich­nung mit dem European Energy Award Gold entge­gen­zu­neh­men. Weite­re 70 Teilneh­men­de folgten der Veran­stal­tung digital.

Im Vorfeld der Auszeich­nungs­ver­an­stal­tung fanden Workshops zu Themen wie Wärme­wen­de, Klima-Kommu­ni­ka­ti­on, Nachhal­ti­ge Mobili­tät und Flächen­suf­fi­zi­enz’ statt. Die Betei­lig­ten tausch­ten sich dort inter­na­tio­nal über ihre Erfah­run­gen aus und nahmen dabei Impul­se für den weite­ren Weg in Richtung Klima­neu­tra­li­tät in ihrer eigenen Kommu­ne mit.

Weite­re Infor­ma­tio­nen zum European Energy Award in Sigma­rin­gen unter https://www.sigmaringen.de/de/Umwelt-Klima/European-Energy-Award/

Auszeich­nung mit dem European Energy Award Gold 2021

In den Jahren 2020 und 2021 haben 97 Kommu­nen das European Energy Award Gold Niveau erreicht, davon 30 in Deutsch­land, 6 in Frank­reich, 2 in Itali­en, 1 in Liech­ten­stein, in Luxem­burg, 44 in der Schweiz und 10 in Öster­reich. Die größte Kommu­ne ist mit rund 640.000 Einwoh­ne­rIn­nen die Stadt Nantes in Frank­reich, mit 1150 Einwoh­ne­rIn­nen ist Langen­egg (AT) die kleins­te ausge­zeich­ne­te. Das beste Resul­tat mit 88 Prozent ausge­schöpf­tem Handlungs­spiel­raum erreich­te dieses Jahr die Gemein­de Virgen aus Öster­reich, welche bereits zum vierten Mal das Gold Label in Empfang nehmen durfte. Insge­samt sind damit 189 Kommu­nen europa­weit mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet. 

Der European Energy Award

Der European Energy Award ist ein inter­na­tio­na­les Quali­täts­ma­nage­ment- und Zerti­fi­zie­rungs­in­stru­ment für kommu­na­len Klima­schutz, an dem aktuell 18 Natio­nen und mehr als 1.700 Kommu­nen mit über 60 Millio­nen Bürge­rin­nen und Bürger teilnehmen.

Eine Auszeich­nung wird verlie­hen, wenn eine Kommu­ne mehr als 50 Prozent aller mögli­chen Maßnah­men zur Steige­rung der Energie­ef­fi­zi­enz, zur Versor­gung mit erneu­er­ba­ren Energien und zum Klima­schutz umsetzt. Setzt eine Gemein­de sogar mehr als 75 Prozent aller mögli­chen energie- und klima­re­le­van­ten Maßnah­men um, wird sie mit dem European Energy Award Gold ausge­zeich­net. Infos unter www.european-energy-award.org

Der European Energy Award in Baden-Württemberg

Die KEA Klima­schutz- und Energie­agen­tur Baden-Württem­berg (KEA-BW) führt im Auftrag des Landes­um­welt­mi­nis­te­ri­ums die Landes­ge­schäfts­stel­le des eea. Sie berät inter­es­sier­te und teilneh­men­de Kommu­nen, gibt prakti­sche Hilfe­stel­lung für das Zerti­fi­zie­rungs­ver­fah­ren und organi­siert den Austausch zwischen den rund 160 teilneh­men­den Kommu­nen in Baden-Württem­berg. Weite­re Infor­ma­tio­nen unter www.kea-bw.de/eea