Er zählt zu den etablier­ten Künst­lern: Der Schau­spie­ler und Sänger Jan Josef Liefers macht sich aber Sorgen um den Nachwuchs.

BERLIN (dpa) — Der Musiker und Schau­spie­ler Jan Josef Liefers (56) sieht in der Corona-Zeit Proble­me für den künst­le­ri­schen Nachwuchs. «Die alten, etablier­ten Hasen, die schon ein Publi­kum haben, werden irgend­wann wieder auf der Bühne stehen, Ausstel­lun­gen eröff­nen und so weiter», sagte Liefers der «Berli­ner Morgen­post» vom Sonntag.

Fehlen wird aus seiner Sicht der Nachwuchs, der jetzt gerade durch­ge­star­tet wäre: «Debüt­al­bum fertig, aber das Radio spielt die Single nicht (wie meist), und die Tour fällt auch noch aus.» Welcher junge Künst­ler könne das ein Jahr lang durch­hal­ten, fragt sich Liefers.

Neulich habe ihm eine Opern­sän­ge­rin gesagt, dass der Mensch sich vielleicht daran gewöh­nen werde, nicht mehr ins Theater, ins Kino, auf Konzer­te zu gehen, sondern lieber zu Hause auf der Couch Netflix und Co. zu gucken. «Manch­mal denke ich, dass wir die Welt so, wie wir sie kennen, nicht mehr zurück­krie­gen werden.» Aber meistens sei er optimistisch.

Liefers («Tatort» Münster) produ­ziert gerade seinen ersten eigenen Film. «Es ist eine wahre Episo­de aus dem Leben von Erich und Margot Honecker, die nach ihrer Entmach­tung und der Schlie­ßung ihrer alten Wohnsied­lung in Wandlitz als Obdach­lo­se bei einer Pasto­ren­fa­mi­lie in den Kinder­zim­mern des Pfarr­hau­ses Asyl fanden.» Liefers will auch Regie führen — «aber nein – bevor die Frage kommt –, ich werde nicht selbst mitspie­len. Schon gar nicht den Honecker. Da haben wir einen viel Besseren.»

Im ZDF ist Liefers ab dem 7. Febru­ar in der Minise­rie «Tod von Freun­den» zu sehen, an vier Sonnta­gen, jeweils ab 22.15 Uhr.