Liebe Wochenblatt-Leserinnen und –Leser,
früher fand ich Ferien oft doof. Der erste Schultag nach dem Sommer – das war mein Lieblingstag! Jetzt habe ich zwei Kindergarten-Kinder – und finde Ferien immer noch doof. Jedes Mal muss ich jonglieren, wie ich alles unter einen Hut bekomme. Ich erinnere ich mich noch, wie meine Mutter früher immer gesagt hat „Was bin ich froh, wenn ihr alle wieder in der Schule seid“. So ganz verstehe ich das erst jetzt.
Für diese Winter-Ferien (und die eventuelle Verlängerung) wollte ich vorsorgen und habe meinen Jungs einen riesigen Berg Bastel-Zeug besorgt. Wackelaugen, bunte Klebe-Bänder, bemalbare Magnete, Origami-Papier und und und. Ich hatte die (falsche) Hoffnung, dass es viele Tage ausfüllen würde: Morgens raus, mittags basteln – so der Plan.
Die Kinder (oder das Leben) durchkreuzten das natürlich mal wieder. Die Jungs verfielen aus lauter Freude über die Sachen in so einen kreativen Wahn, dass schon nach zwei Tagen fast alles verbastelt war. Und alles muss aufgehoben werden. Es sind ja Kunstwerke! Meinen Mann hat der Kreativ-Wahn ebenso befallen. Als ich ins Wohnzimmer kam, präsentierte er mir ganz stolz seine Origami-Drachen. Wenn die Kindergärten weiterhin geschlossen bleiben, müssen wir wohl anbauen. Wir brauchen Platz für eine Galerie!
Bis bald,
eure Julia