Liebe Wochenblatt-Leserinnen und –Leser,
in unserer vierköpfigen Familie versuchen wir, das Sch…-Wort zu vermeiden. Das ist nicht nur für die Kinder eine gute Übung, sondern auch für Mama und Papa. Im Großen und Ganzen klappt es ziemlich gut. Wir machen sogar manchmal ein Spiel daraus, uns Alternativen zu überlegen: Ach, du grüne Neune. Oh jemine. Mäusemist. Blödsinn und so weiter. Extrem lustig fanden die Jungs „Scheibenkleister“. Darüber haben Sie sich kringelig gelacht. Wir haben aber auch einen Deal: Bei einer richtigen Katastrophe darf man das verbotene Wort sagen. Aber nur, wenn es wirklich, wirklich angebracht ist. Nun diskutieren wir ab und zu, was genau denn eine Katastrophe ist. Zum Beispiel, wenn Mama Kuchen backen will und der Kuchen beim Reinschieben in den Ofen auf den Boden fällt. Alles in allem klappt unser Kompromiss super. Der Vorteil ist: Wenn es doch jemand von uns sagt, wissen die anderen: Jetzt ist die Lage ernst!
Nur neulich, da ist es mir dann doch wieder bei etwas ganz Banalem rausgerutscht. Da schaut mein Fast-Fünfjähriger mich vorwurfsvoll an und sagt mit Oberlehrer-Stimme: „Mamaaaa, habe ich da etwa Scheiße gehört?“. Oh oh, ertappt. So ein Mäusemist!
Bis bald,
eure Julia