Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und –Leser,

haben Sie sich schon mal ausge­sperrt? Wahrschein­lich schon. Ich kenne jeden­falls viele, denen das passiert ist. Ich aber habe es geschafft, mich einzusperren.

Ich schlie­ße unsere Wohnungs­tür immer von innen ab, weil der Kleine sonst abhaut. Das habe ich an diesem Tag auch getan. Später wollten wir zum Spiel­platz. Alle standen wir bereits im Flur. Mit Matsch­ho­sen und Schuhen an. Essen im Rucksack und Mützen auf dem Kopf — doch wo war der Schlüs­sel? Weg! Nicht auffind­bar. Mein Mann musste früher von der Arbeit nach Hause kommen und uns “retten”. Ich war der Witz des Tages bei seinen Kolle­gen. Abends fand ich den Schlüs­sel in einer Sofa-Ritze. Und wissen Sie was? Ein paar Tage später ist mir genau das gleiche tatsäch­lich wieder passiert. Dieses Mal tauch­te der Schüs­sel nicht wieder auf. Zum Glück weiß ich: Er muss irgend­wo in der Wohnung sein.

Aber wissen Sie auch, warum das passiert ist? Weil Mama immer für jeden mitden­ken muss. Als ich ein Kind war, fand ich das praktisch. Meine Mutter wusste immer ganz genau wo das verflix­te Schul­heft liegt. Leider ist das nur so lange praktisch, bis man selbst die Mama ist.

Bleibt gesund,

Eure Julia

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