Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und Leser,

ich verste­he Jungs oft nicht so ganz. Das war schon früher bei meinen beiden jünge­ren Brüdern so. Die waren vielleicht nervig! Und sie haben mir alles kaputt gemacht. Der eine hat sich auf mein wunder­schö­nes Barbie-Himmel­bett gesetzt und es zerquetscht. Der andere hat mein cooles blau-silber­nes BMX-Fahrrad zu Schrott gefah­ren. Wenn ich auf sie aufpas­sen musste, haben sie mich oft zur Weißglut getrie­ben. Mein letztes Mittel war zu weinen – das hat dann zum Glück immer geholfen.

Jetzt habe ich hier wieder zwei kleine Jungs (meine Söhne) – und auch die machen mir so aller­hand kaputt. Dann schau­en sie zerknirscht, murmeln „aus Verse­hen“ und toben weiter. Ständig wollen sie mitein­an­der raufen und kämpfen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich als Kind jemals zu einer Freun­din gesagt habe „Komm, lass uns raufen!“. 

Aber kleine Jungs schei­nen das zu brauchen. Am liebs­ten versu­chen sie das Kräfte­mes­sen mit ihrem Vater. Der ist natür­lich stärker – noch. Er ist wohl das Alpha-Männchen in ihrem kleinen Rudel. Wenn sie mir also das nächs­te Mal auf der Nase herum­tan­zen wollen, zeige ich ihnen einfach, wer hier das Alpha-Frauchen ist – und belle ganz laut. Ich bin gespannt, was sie dann für ein Gesicht machen!

Bis bald,
eure Julia