MÜNCHEN (dpa/lby) — Der Münch­ner Kardi­nal Reinhard Marx hat bereits vor acht Jahren 97 000 Euro für Opfer von sexuel­ler Gewalt aus seinem priva­ten Vermö­gen gespen­det. Dies sagte Marx der «Süddeut­schen Zeitung» (Diens­tag). Er habe damals auf diese Weise einen beträcht­li­chen Teil der Summe übernom­men, die das Erzbis­tum München und Freising als «Anerken­nungs­leis­tung für die damals bekann­ten Betrof­fe­nen» zahlte.

Erst vor zehn Tagen hatte Marx bekannt gegeben, dass er weite­re 500 000 Euro aus seinem Vermö­gen spenden wird. Damit soll eine Stiftung einge­rich­tet werden, die den Betrof­fe­nen von sexuel­ler Gewalt hilft. Die Stiftung unter dem Namen «Spes et Salus» («Hoffnung und Heil») solle das Engage­ment der Kirche bei Präven­ti­on und Aufar­bei­tung des Leids ergän­zen, hieß es dazu.

Marx sagte der «SZ», er habe kriti­sche Fragen gehört, wie etwa: ««Wieso hat der so viel Geld?»» Die Antwort sei ganz einfach: «Weil er’s nicht ausge­ge­ben hat.» Er habe keine teuren Hobbys, er kaufe Bücher, «und ab und zu muss eine Zigar­re drin sein». Als Erzbi­schof wird Marx gemäß der Besol­dungs­stu­fe B 10 bezahlt. Das entspricht etwa 13 600 Euro im Monat. Marx steht seit gut zwölf Jahren an der Spitze des Erzbis­tums München und Freising.