STUTTGART (dpa/lsw) — Viele Eltern müssen sich in der kommen­den Woche erneut darauf einstel­len, eine andere Lösung für die Betreu­ung ihrer Kinder zu finden. Die Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft Verdi ruft die Erzie­he­rin­nen und Erzie­her im Südwes­ten ab Diens­tag in mehre­ren Kommu­nen erneut zu Warnstreiks auf.

Verdi-Vizeche­fin Hannah Binder sagte am Freitag in Stutt­gart, um die immer größe­re Fachkräf­te­lü­cke im Sozial- und Erzie­hungs­dienst zu schlie­ßen wollten die Arbeit­ge­ber weiter­hin auf Werbe­kam­pa­gnen setzen. Sie lehnten Gesprä­che über eine Verbes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen ab und somit auch Verein­ba­run­gen zur Quali­tät der Angebote.

Mit geschlos­se­nen Einrich­tun­gen müssen Eltern am Diens­tag im Kreis Ludwigs­burg, in Ulm sowie in Rastatt und Offen­burg rechnen. Am Mittwoch sollen dann Beschäf­tig­te im Rems-Murr-Kreis und im Raum Heilbronn ihre Arbeit befris­tet niederlegen.

Die Arbeit­ge­ber­sei­te hatte die Warnstreiks in der Vergan­gen­heit regel­mä­ßig kriti­siert und erklärt, man sei in konstruk­ti­ven Verhand­lun­gen und die Gewerk­schaf­ten könnten an diesen sehen, dass man so agiere, dass eine Einigung möglich sei.

Verdi fordert für die bundes­weit rund 330.000 betrof­fe­nen Beschäf­tig­ten besse­re Arbeits­be­din­gun­gen, Maßnah­men gegen Fachkräf­te­man­gel und eine höhere Eingrup­pie­rung vieler Mitar­bei­ter. In Baden-Württem­berg sind nach Angaben der Arbeit­ge­ber rund 50.000 Beschäf­tig­te im Sozial- und Erzie­hungs­dienst betrof­fen. Die dritte Verhand­lungs­run­de ist für den 16. und 17. Mai in Potsdam geplant.