STUTTGART(dpa/lsw) — In Baden-Württem­berg ist bisher nur ein Teil der zur Verfü­gung stehen­den Impfdo­sen gegen Affen­po­cken verab­reicht worden. Das Land rechnet in den nächs­ten zwei Monaten mit mehre­ren Tausend zusätz­li­chen Dosen.

In Baden-Württem­berg sind bis Anfang August knapp 430 Impfun­gen gegen Affen­po­cken verab­reicht worden. Das teilte ein Sprecher des Sozial­mi­nis­te­ri­ums der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Zur Verfü­gung standen bis zu diesem Zeitpunkt 2980 Impfdo­sen. Dem Landes­ge­sund­heits­amt wurden bis zum Diens­tag gut 140 Erkran­kun­gen übermit­telt. Bundes­weit lag die Zahl der bekann­ten Fälle am Diens­tag bei knapp 3330.

«In den letzten drei Wochen konnte ein deutli­cher Rückgang der Fallzah­len beobach­tet werden», sagte der Sprecher des baden-württem­ber­gi­schen Sozial­mi­nis­te­ri­ums. Auch bundes­weit sind die Zahlen nach Angaben des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) seit Anfang August leicht rückläufig.

Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD) hatte die Bundes­län­der mit nur wenig Fällen kürzlich zur Impfstoff-Abgabe an das Land Berlin aufge­ru­fen, wo es beson­ders viele Affen­po­cken-Fälle gibt. Baden-Württem­berg habe aller­dings keinen Impfstoff in die Bundes­haupt­stadt gegeben, weil dieser im Südwes­ten ebenfalls gebraucht werde, teilte das Landes-Sozial­mi­nis­te­ri­um weiter mit.

Baden-Württem­berg erwar­tet zwischen Ende August und Anfang Septem­ber 2000 bis 2200 weite­re Impfdo­sen. Ende Septem­ber sollen dann voraus­sicht­lich 17.000 zusätz­li­che Impfdo­sen nach Baden-Württem­berg gelangen.

Der erste Affen­po­cken-Fall in Deutsch­land war im Mai bekannt gewor­den. Nach Angaben des Sozial­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart wird die Virus­in­fek­ti­on durch engen Körper­kon­takt von Mensch zu Mensch übertra­gen. «Das Risiko ist dabei nicht nur auf Perso­nen beschränkt, die sexuell aktiv sind», heißt es auf der Inter­net­sei­te des Minis­te­ri­ums. «Alle Menschen, die engen körper­li­chen Kontakt mit einer anste­cken­den Person haben, sind poten­zi­ell gefährdet.»

Die Ständi­ge Impfkom­mis­si­on (Stiko) empfiehlt bestimm­ten Gruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizier­ten hatten, sich gegen Affen­po­cken impfen zu lassen. Zur Grund­im­mu­ni­sie­rung werden zwei Dosen empfoh­len. Die zweite Dosis, die im Abstand von mindes­tens 28 Tagen verab­reicht werden soll, dient haupt­säch­lich dazu, den Impfschutz zu verlängern.