Kretsch­mann sieht auch strate­gi­sche Gründe, an Verbren­nungs­mo­to­ren und Hybrid­fahr­zeu­gen festzu­hal­ten. «So lange wir bei den Batte­rien noch von Asien abhän­gen, ist es indus­trie­po­li­tisch gesehen nicht ratsam, nur auf einem Bein zu stehen.»

Der Regie­rungs­chef verwies überdies auf die kriti­sche Ökobi­lanz reiner Elektro­fahr­zeu­ge. «Die Elektri­fi­zie­rung des Verkehrs macht nur Sinn, wenn der Strom aus erneu­er­ba­ren Energie­quel­len kommt.» Davon sei man aber noch weit entfernt. Das gelte erst recht, wenn künftig auch Wasser­stoff und synthe­ti­sche Kraft­stof­fe breiter einge­setzt werden. «Denn die brauchen ja noch mehr Energie in der Herstellung.»

Der Grünen-Politi­ker versi­cher­te, dass seine Partei­freun­de kein Problem mit dem Auto und der Fahrzeug­indus­trie haben. «Auch Grüne fahren Auto», sagte er. Es komme aller­dings auf dessen Emissio­nen an. «Ein Auto, das keine Schad­stof­fe mehr emittiert, ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung.»

Skeptisch sieht der Minis­ter­prä­si­dent des Autolan­des die Entwick­lung des autono­men Fahrens. Dafür fehle noch die notwen­di­ge Infra­struk­tur. «Dass wir irgend­wann bei einer Überland­fahrt das Steuer aus der Hand geben und die Zeitung lesen können, ist noch Zukunftsmusik.»

Rund 30 Prozent (Stand 2019) des Indus­trie-Umsat­zes entfal­len im Südwes­ten auf die Herstel­lung von Kraft­wa­gen und Kraft­wa­gen­tei­len. Die Export­quo­te liegt bei 70 Prozent.